Kinder- und Jugendbeteiligung
Aktuelles
Einladung zum 1. Treffen der Kinder- und Jugendbeiräte am 30.11.2024
Die Referentin für Kinder- und Jugendbeteiligung lädt alle Engagierten der Kinder- und Jugendbeiräte des Kreis Rendsburg-Eckernförde zum 1. Netzwerktreffen ein.
Es ist die Idee entstanden, ein gemeinsames Treffen der Kinder- und Jugendbeiräte zu ermöglichen, da viele junge Menschen im Kreisgebiet sich für ihre Gemeinden einsetzen.
Wann: Am Samstag, den 30.11.2024 14 – 17 Uhr
Wo: Im Kreishaus in Rendsburg (Kaiserstr. 10)
Es erwartet euch:
- ein gegenseitiges Kennenlernen der Kinder- und Jugendbeiräte aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde
- Kennenlernen der Referentin für Kinder- und Jugendbeteiligung des Kreises
- ein Austausch zu euren Beteiligungsideen und Projekten
- Good-Practice-Beispiele
- die Möglichkeit weitere Zusammenarbeit zu finden.
Anmelden können sich alle jungen Menschen, die in einem Beirat, Forum o.ä. aktiv sind und auf Wunsch auch Gemeindemitarbeitende, die die Beiräte begleiten.
Bei Fragen wendet Euch gerne an die Referentin für Kinder- und Jugendbeteiligung:
Stephanie Behrens
Tel: 04331/202-1260
Mail: stephanie.behrens[at]kreis-rd.de
Anmeldungen bitte bis zum 24. November 2024 per Mail!
Praxisorientiert – Vielfältig – Partizipativ: Wir unterstützen Kommunen dabei, Jugendpartizipation unabhängig, maßgeschneidert und nachhaltig umzusetzen
Auf Anregung der örtlichen Kommunalverwaltungen aus unserem Kreisgebiet entwickeln wir in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitenden, Menschen aus der Jugendarbeit sowie Politikerinnen und Politikern aus Rendsburg-Eckernförde und Niederösterreich (AT) ein innovatives Baukasten-System. Um sicherzustellen, dass die Perspektiven und Bedürfnisse Jugendlicher ausreichend Berücksichtigung finden, werden auch diese zu ihren Partizipationsbedürfnissen befragt. Der Baukasten baut zudem auf den zahlreich vorhandenen Publikationen und Methoden in diesem Bereich auf und hilft Kommunen so, Jugendpartizipation unabhängig, maßgeschneidert und nachhaltig zu gestalten.
Der Baukasten stärkt nicht nur die praktische Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung vor Ort durch seine nachhaltige Verankerung in den Kommunen, sondern fördert auch aktiv die Kompetenzentwicklung auf kommunaler Ebene. Er bietet mit seinem praxisnahen Entscheidungsbaum eine klare, effektive Richtschnur für vielfältige Beteiligungsformate. Eine Verbreitung der Inhalte wird durch die digitale Bereitstellung des Leitfadens sichergestellt.
Die Projektidee entstand in einem gemeinsamen Innovationsprozess von ‚Faktor-D‘ mit Akteuren aus dem DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Der Kreis Rendsburg-Eckernförde, unter der maßgeblichen Begleitung von Stephanie Behrens als Referentin für Kinder- und Jugendbeteiligung, setzt dieses Projekt in Zusammenarbeit mit unseren österreichischen Projektpartnern Anna Thiemann (JUZ STAW) und Alexander Grünwald (GLab) um.
Zeitplan für die Erarbeitung des Baukasten-Systems
- März – August 2024: Entwicklung eines ersten Prototyps
- September – November 2024: Testung mit ausgewählten Kommunen
- Dezember 2024: Veröffentlichung
Kinder- und Jugendbeteiligung
Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein entscheidendes Zukunftsthema für unsere Demokratie und die Weiterentwicklung des Gemeinwesens. Insbesondere die kommunale Ebene stellt ein wichtiges Handlungsfeld dar, in dem Kinder und Jugendliche ihre Lebenswelt mitgestalten und demokratische Handlungsweisen erlernen können.
Das Recht auf Beteiligung an den für Kinder- und Jugendliche relevanten Planungen und Vorhaben und die Möglichkeit der Partizipation an den verschiedensten Bereichen ihrer Lebenswelt ist gesetzlich breit verankert. Nicht zuletzt verpflichtet die Gemeindeordnung in Schleswig-Holstein Kommunen in §47f GO, geeignete Verfahren der Kinder- und Jugendbeteiligung bei kommunalen Planungen und Vorhaben zu entwickeln und anzuwenden.
Neben den gesetzlichen Regelungen werden Umsetzungsstrategien und Qualitätsstandards auf Bundes- wie Länderebene festgehalten (z.B. Mitwirkung mit Wirkung – Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung/BMFSFJ
oder
Landesstrategie Kinder- und Jugendbeteiligung Schleswig-Holstein
schleswig-holstein.de - Kinder- und Jugendhilfe - Kinder- und Jugendbeteiligung
Dabei kann Kinder- und Jugendbeteiligung unterschiedlichste Formen annehmen, von formell bis informell, von kurz- bis langfristig. Außerdem können sich Kinder und Jugendliche in den verschiedensten Themenfeldern beteiligen. Wichtig ist dabei:
Beteiligung kann nur gelingen, wenn sich alle relevanten Akteure darauf einlassen. Das heißt, dass sowohl Kinder, Jugendliche und Eltern wie auch Entscheidungsträger/-trägerinnen und Fachkräfte für die Prozesse sensibilisiert sind und die Umsetzung stets von den darin handelnden Menschen aus gedacht wird.
Beteiligung soll für alle Kinder und Jugendlichen möglich sein. Hierbei ist besonderes Augenmerk auf bisher benachteiligte Zielgruppen in den Beteiligungsprozessen zu legen, um gesellschaftliche Inklusion zu fördern.
Beteiligung lässt sich nicht allein mit Konzepten "verordnen" sondern muss gelebt werden und erfordert auf allen Seiten eine Haltung, die Partizipation auf Augenhöhe motiviert und vertrauensvoll zulässt. Beteiligung ist nicht punktuell und hat nicht immer ein sichtbares Ergebnis. Beteiligung muss als Prozess verstanden werden, der durch Höhen und Tiefen geht, insbesondere weil dabei Persönlichkeitsbildungs- und Aneignungsprozesse ablaufen und auch (gescheiterte) Versuche Lernen ermöglicht.
Insofern soll langfristig auf die Etablierung einer Beteiligungskultur werden.
Beteiligung ist dann sinnvoll, wenn Kinder und Jugendliche dabei Wirkung erfahren und tatsächlich als handelnde und entscheidende Akteure auf Augenhöhe eingebunden werden. Daher sollen Maßnahmen gefördert werden, die eine konkrete Einflussnahme junger Menschen möglich machen und ihnen Handlungs- und Entscheidungsräume öffnen.
Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein Querschnittsthema, das sich durch alle gesellschaftlichen und kommunalen Bereiche zieht sowie unterschiedlichste Zielgruppen vereint. Daher ist ein ganzheitliches Verständnis von Beteiligung notwendig. Beteiligung sollte in ein Konzept eingebettet sein, das die unterschiedlichen Beteiligungsebenen und -zugänge beachtet und sich nicht in Einzelmaßnahmen erschöpfen.
Wirksame Beteiligung kann auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Instrumenten sichergestellt werden. Ein breites und vor allem transparentes Angebot an Beteiligungsmöglichkeiten bietet Kindern und Jugendlichen diverse Anknüpfungspunkte, die an unterschiedlichen Lebenswelten andocken und die Breite des Gemeindelebens widerspiegeln. Beteiligung kann alle Themenfelder betreffen, die junge Menschen umtreiben und kann in einem Kontinuum von formell – informell und langfristig – punktuell stattfinden.