Kinder- und Jugendbeteiligung
Fachtag für Kinder- und Jugendbeteiligung vor Ort

Wann? 07.04.2025, 14.00 bis 18.00 Uhr
Wo? Kreistagssitzungssaal des Kreishauses, Kaiserstraße 8, 24768 Rendsburg
Programm
14.00 – 14.30 Uhr: Eröffnung: „Kinder- und Jugendbeteiligung im Kreis Rendsburg-Eckernförde"
14.30 – 15.30 Uhr: Workshops – 1. Runde
15.30 – 16.15 Uhr: Pause mit Getränken und Snacks und Gelegenheit zum Austausch 16.15 – 17.15 Uhr Workshops - 2. Runde
17.15 – 18.00 Uhr: Podiumsdiskussion und Ausklang
Workshop 1
Projektwerkstatt mit dem Beteiligungsbaukasten
Mit dem Beteiligungsbaukasten des Kreises Rendsburg-Eckernförde entwickeln die Teilnehmenden konkrete Projektideen zur Kinder- und Jugendbeteiligung. Schritt für Schritt werden Methoden und Werkzeuge zur praktischen Umsetzung vorgestellt und auf eigene Vorhaben angewendet. So entsteht ein direkter Transfer in die Praxis!
Workshop 2
Mitreden, mitentscheiden – Kinder- und Jugendbeiräte in der Praxis
Gemeinsam mit aktiven Kinder- und Jugendbeiräten werden Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Umsetzung diskutiert. Welche Rahmenbedingungen sind notwendig? Wo liegen typische Stolpersteine? Der Austausch bietet praxisnahe Einbli-cke und wertvolle Tipps für eine gelingende Beteiligung.
Workshop 3
„Gelingende Beteiligung vor Ort – Good Practice im Austausch“
In diesem Workshop werden erfolgreiche Beispiele aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde vorgestellt und diskutiert. Was hat in der Praxis besonders gut funktioniert? Welche Erfolgsfaktoren lassen sich auf andere Kommunen übertragen? Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen.
Im Rahmen der Veranstaltung haben Sie zudem die Möglichkeit, sich zu dem Projekt Präventionsketten und den dazugehörigen Beteiligungskonferenzen zu informieren und auszutauschen.
Anmeldung bis zum 17. März 2025 unter:
jugendbeteiligung[at]kreis-rd.de
Geben Sie bitte bei der Anmeldung Ihre Kontaktdaten an und teilen mit, in welcher Funktion Sie den Fachtag besuchen werden. Die Anzahl der Plätze in den Workshops ist begrenzt.
Geben Sie bitte bei der Anmeldung an, welche beiden Workshops Sie besuchen möchten!
Praxisorientiert – Vielfältig – Partizipativ: Wir unterstützen Kommunen dabei, Jugendpartizipation unabhängig, maßgeschneidert und nachhaltig umzusetzen
Jugend macht Gemeinde - Ein Baukasten für Kinder- und Jugendbeteiligung
Auf Anregung der örtlichen Kommunalverwaltungen aus unserem Kreisgebiet entwickeln wir in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitenden, Menschen aus der Jugendarbeit sowie Politikerinnen und Politikern aus Rendsburg-Eckernförde und Niederösterreich (AT) ein innovatives Baukasten-System. Um sicherzustellen, dass die Perspektiven und Bedürfnisse Jugendlicher ausreichend Berücksichtigung finden, werden auch diese zu ihren Partizipationsbedürfnissen befragt. Der Baukasten baut zudem auf den zahlreich vorhandenen Publikationen und Methoden in diesem Bereich auf und hilft Kommunen so, Jugendpartizipation unabhängig, maßgeschneidert und nachhaltig zu gestalten.
Der Baukasten stärkt nicht nur die praktische Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung vor Ort durch seine nachhaltige Verankerung in den Kommunen, sondern fördert auch aktiv die Kompetenzentwicklung auf kommunaler Ebene. Er bietet mit seinem praxisnahen Entscheidungsbaum eine klare, effektive Richtschnur für vielfältige Beteiligungsformate. Eine Verbreitung der Inhalte wird durch die digitale Bereitstellung des Leitfadens sichergestellt.
Die Projektidee entstand in einem gemeinsamen Innovationsprozess von ‚Faktor-D‘ mit Akteuren aus dem DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Der Kreis Rendsburg-Eckernförde, unter der maßgeblichen Begleitung von Stephanie Behrens als Referentin für Kinder- und Jugendbeteiligung, setzt dieses Projekt in Zusammenarbeit mit unseren österreichischen Projektpartnern Anna Thiemann (JUZ STAW) und Alexander Grünwald (GLab) um.
Kinder- und Jugendbeteiligung

Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein entscheidendes Zukunftsthema für unsere Demokratie und die Weiterentwicklung des Gemeinwesens. Insbesondere die kommunale Ebene stellt ein wichtiges Handlungsfeld dar, in dem Kinder und Jugendliche ihre Lebenswelt mitgestalten und demokratische Handlungsweisen erlernen können.
Das Recht auf Beteiligung an den für Kinder- und Jugendliche relevanten Planungen und Vorhaben und die Möglichkeit der Partizipation an den verschiedensten Bereichen ihrer Lebenswelt ist gesetzlich breit verankert. Nicht zuletzt verpflichtet die Gemeindeordnung in Schleswig-Holstein Kommunen in §47f GO, geeignete Verfahren der Kinder- und Jugendbeteiligung bei kommunalen Planungen und Vorhaben zu entwickeln und anzuwenden.
Neben den gesetzlichen Regelungen werden Umsetzungsstrategien und Qualitätsstandards auf Bundes- wie Länderebene festgehalten (z.B. Mitwirkung mit Wirkung – Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung/BMFSFJ
oder
Landesstrategie Kinder- und Jugendbeteiligung Schleswig-Holstein
schleswig-holstein.de - Kinder- und Jugendhilfe - Kinder- und Jugendbeteiligung
Dabei kann Kinder- und Jugendbeteiligung unterschiedlichste Formen annehmen, von formell bis informell, von kurz- bis langfristig. Außerdem können sich Kinder und Jugendliche in den verschiedensten Themenfeldern beteiligen. Wichtig ist dabei:
Beteiligung kann nur gelingen, wenn sich alle relevanten Akteure darauf einlassen. Das heißt, dass sowohl Kinder, Jugendliche und Eltern wie auch Entscheidungsträger/-trägerinnen und Fachkräfte für die Prozesse sensibilisiert sind und die Umsetzung stets von den darin handelnden Menschen aus gedacht wird.
Beteiligung soll für alle Kinder und Jugendlichen möglich sein. Hierbei ist besonderes Augenmerk auf bisher benachteiligte Zielgruppen in den Beteiligungsprozessen zu legen, um gesellschaftliche Inklusion zu fördern.
Beteiligung lässt sich nicht allein mit Konzepten "verordnen" sondern muss gelebt werden und erfordert auf allen Seiten eine Haltung, die Partizipation auf Augenhöhe motiviert und vertrauensvoll zulässt. Beteiligung ist nicht punktuell und hat nicht immer ein sichtbares Ergebnis. Beteiligung muss als Prozess verstanden werden, der durch Höhen und Tiefen geht, insbesondere weil dabei Persönlichkeitsbildungs- und Aneignungsprozesse ablaufen und auch (gescheiterte) Versuche Lernen ermöglicht.
Insofern soll langfristig auf die Etablierung einer Beteiligungskultur werden.
Beteiligung ist dann sinnvoll, wenn Kinder und Jugendliche dabei Wirkung erfahren und tatsächlich als handelnde und entscheidende Akteure auf Augenhöhe eingebunden werden. Daher sollen Maßnahmen gefördert werden, die eine konkrete Einflussnahme junger Menschen möglich machen und ihnen Handlungs- und Entscheidungsräume öffnen.
Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein Querschnittsthema, das sich durch alle gesellschaftlichen und kommunalen Bereiche zieht sowie unterschiedlichste Zielgruppen vereint. Daher ist ein ganzheitliches Verständnis von Beteiligung notwendig. Beteiligung sollte in ein Konzept eingebettet sein, das die unterschiedlichen Beteiligungsebenen und -zugänge beachtet und sich nicht in Einzelmaßnahmen erschöpfen.
Wirksame Beteiligung kann auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Instrumenten sichergestellt werden. Ein breites und vor allem transparentes Angebot an Beteiligungsmöglichkeiten bietet Kindern und Jugendlichen diverse Anknüpfungspunkte, die an unterschiedlichen Lebenswelten andocken und die Breite des Gemeindelebens widerspiegeln. Beteiligung kann alle Themenfelder betreffen, die junge Menschen umtreiben und kann in einem Kontinuum von formell – informell und langfristig – punktuell stattfinden.