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ALLRIS - Vorlage

Mitteilungsvorlage öffentlich - VO/2023/272

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Beratungsfolge

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Begründung der Nichtöffentlichkeit

Entfällt

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Sachverhalt

Die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten des Landes, Samiah El Samadoni, stellte am 4. Mai 2023 ihren Tätigkeitsbericht für den Berichtszeitraum 2022 vor. Die Aufgabe der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein ist es, die Bürgerinnen und Bürger in sozialen Angelegenheiten zu beraten, zu unterstützen und Ihre Interessen zu vertreten.

 

Im Jahr 2022 haben die Menschen in Schleswig-Holstein 3.440 Petitionen an die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten gerichtet, das sind 138 Petitionen mehr als im Berichtszeitraum 2021. Seit der Einrichtung des Amtes im Jahr 1988 wurden insgesamt 97.576 Petitionen an die Bürgerbeauftragte gerichtet.

 

Dabei war im Berichtszeitraum 2022 in fast allen Bereichen eine Steigerung der Eingabezahlen zu beobachten, insbesondere bei der Sozialhilfe war die Steigerung deutlich spürbar (von 304 auf 382). Lediglich bei der Grundsicherung für Arbeitssuchende und der Gesetzlichen Krankenversicherung waren die Zahlen stark rückläufig (im SGB II von 651 auf 583 und SGB V von 502 auf 399).

 

Besonders auffällig war bei vielen Petitionen, dass eine lange Bearbeitungsdauer für Anträge und die schwierige Erreichbarkeit der Behörden gerügt wurden. Die Verzögerungen in der Bearbeitung waren erheblich und betrugen häufig Wochen und Monate. In einigen Fällen war zum Zeitpunkt des Tätigwerdens der Bürgerbeauftragten noch gar keine Bearbeitung begonnen worden. Die Bürgerinnen und Bürger konnten in dieser Situation selbst auch keine Abhilfe schaffen, da es ihnen oft nicht gelang, mit den Behörden in Kontakt zu treten. Telefonisch und persönlich war niemand erreichbar, auf Briefe, E-Mails oder auch Nachrichten auf Anrufbeantwortern wurde nicht reagiert. Dies alles in einer Situation, in der die Bürgerinnen und Bürger wegen finanzieller Nöte auf eine zügige Hilfe angewiesen sind.

 

Aufgrund des Fachkräftemangels waren oft viele Stellen nicht besetzt, es gab hierdurch eine erhebliche Arbeitsverdichtung.

 

Beispielhaft für den Aufgabenzuwachs seien hier nur das Bundesteilhabegesetz, das Wohngeld Plus oder auch das Bürgergeldgesetz mit den Änderungen auch für die Sozialhilfe erwähnt.

 

Die Bürgerbeauftragte erläutert, dass es für einen Fachkräftemangel, der sich über einen langen Zeitraum aufgebaut hat, keine schnelle Lösung gibt. Ihres Erachtens muss deshalb der Fokus darauf gelegt werden, die Aufgaben für die Sozialbehörden so zu gestalten, dass diese auch mit weniger Fachpersonal bewältigt werden können. Die Bürgerbeauftragte wünscht sich neben der kritischen Prüfung, welche Aufgaben eventuell wegfallen können, eine Initiative des Landes, mit den Behörden in den Dialog zu treten, wie eine Vereinfachung der Verwaltungsverfahren für eine Entbürokratisierung, zum Beispiel durch eine geringere Prüftiefe bei Anträgen, aussehen könnte. Soweit eine Änderung von Bundesgesetzen hierzu erforderlich ist, sollte sich das Land Schleswig-Holstein auch kurzfristig im Rahmen von Bundesratsinitiativen für diese Vereinfachungen einsetzen.

 

Der Tätigkeitsbericht enthält ebenfalls die nachfolgenden statistischen Übersichten:

 

Anzahl der Gesamteingaben, dargestellt im Vergleich zu den letzten zwei Jahren

 

 

 

 

 

Sachgebiet

2022               in %

2022 absolut

2021 absolut

2020 absolut

Arbeitsförderung

5,1

176

182

216

Grundsicherung für Arbeitssuchende

16,9

583

651

812

Kindergeld / Kinderzuschlag

6,3

215

199

202

Krankenversicherung

11,6

399

502

520

Rentenversicherung

6,8

234

200

246

Recht der Rehabilitation und Teilhabe

7,5

257

253

231

Sozialhilfe

11,1

382

304

302

Sonstige Rechtsgebiete

22,8

785

611

686

Unzulässige Eingaben

11,9

409

400

304

 

100,0

3.440

3.302

3.519

 

 

Eingaben nach Schwerpunkt der Beratung

 

 

 

 

 

 

 

 

Schwerpunkt

2022

in%

202

absolut

2021 absolut

2020 absolut

schriftlich

17,1

588

754

798

persönlich

3,8

130

36

136

telefonisch

79,1

2.722

2.512

2.585

 

Eingabe nach Petentinnen und Petenten

 

 

 

 

 

 

 

 

Petentinnen und Petenten

2022               in %

2022 absolut

2021 absolut

2020 absolut

männlich

34,4

1.185

1.241

1.193

weiblich

64,0

2.201

2.026

2.287

Trans/Ident

0,2

6

3

0

Petentengruppe (mind. 3 Personen)

1,4

48

32

39

 

100,0

3.440

3.302

3.519

 

 

 

Der vollständige Tätigkeitsbericht der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten kann bei Interesse gerne im Fachbereich Soziales, Arbeit und Gesundheit eingesehen werden. Er ist auch im Internet auf der Homepage der Bürgerbeauftragten unter dem Link https://www.landtag.ltsh.de/beauftragte/bb abrufbar.

 

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Relevanz für den Klimaschutz

keine

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Finanzielle Auswirkungen

keine

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