Beschlussvorlage öffentlich - VO/2022/436
Grunddaten
- Betreff:
-
Evaluation zum weiteren Betrieb der Vermittlungsstellen für Kindertagespflege im Kreis Rendsburg-Eckernförde
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage öffentlich
- Federführend:
- FD 3.1 Kinder, Jugend, Sport
- Bearbeiter/in:
- Marco Röschmann
- Ansprechpartner/in:
- Voerste, Thomas
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Entscheidung
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21.09.2022
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Sachverhalt
1. Begründung der Nichtöffentlichkeit: entfällt
2. Sachverhalt:
Für die Beratung von Eltern in Fragen der Kindertagespflege (KTP) und die Vermitt-lung und Beratung von qualifizierten Tagespflegepersonen wurden seinerzeit im Kreisgebiet 12 VS eingerichtet. Diese werden jährlich vom Kreis insgesamt mit jährlich 38.000 € gefördert.
Die VS helfen bei allen Fragen rund um die KTP und haben insbesondere folgende Aufgaben:
- Beratung von Eltern und Kindertagespflegepersonen (KTPP)
- Werbung von KTPP
- Vermittlung der Kinder zu einer geeigneten KTPP
- Werbung und Unterstützung von KTPP
- Koordination der KTPP (Organisation von regelmäßigen Treffen, Fortbildungen,
kollegialer Beratung, Supervision etc.)
- Öffentlichkeitsarbeit
In den vergangenen Monaten haben einige VS ihre schwierige finanzielle Lage hin-sichtlich der vereinbarungsgemäß zu erbringenden Aufgaben deutlich gemacht haben, da die vereinbarte Vergütung seit Jahren nicht angepasst worden ist. Drei der VS haben den Vertrag mit dem Kreis bereits gekündigt, zwei weitere VS haben die Kündigung aktuell angekündigt.
Neben dem Signal der Unzufriedenheit einiger VS kam es in den vergangenen Monaten vermehrt zu Klagen von Eltern und KTPP, u.a. weil die für sie zuständige VS überwiegend nicht besetzt oder sehr schwer zu erreichen ist, Anrufe und Emails oft unbeantwortet bleiben.
Aufgrund der dargestellten Umstände wurde eine Evaluation durch die pädagogi-schen Fachberaterinnen des Kreises durchgeführt. Hintergrund der Evaluation ist herauszufinden, ob die VS in der Anzahl und Organisationen mit ihren bisherigen Aufgaben weiterhin sachdienlich und geboten sind. Es wurden Fragebögen an fol-genden Adressatenkreis im Monat Juni 2022 versandt:
- VS
- Eltern
- KTPP
- Ämter/Gemeinden/Städte
Die Ergebnisse hierzu sind zusammenfassend in der beigefügten Anlage dargestellt.
Grundlegend lässt sich feststellen, dass sich der Vermittlungsprozess aufgrund der Digitalisierung (z. T. eigene Homepage der KTPP, Nutzung der landesweiten Daten-bank KiTa-Portal SH) stark verändert hat. Eltern suchen sich heute vorrangig selber die zu Ihrem Kind passende KTPP, z. T. aber auch weiterhin über Mundpropaganda oder Aushänge in KiTa.
Durch die Evaluation wurden die sehr unterschiedliche Qualität der Aufgabenwahr-nehmung der VS deutlich und die hieraus resultierende starke Ungleichbehandlung und Unzufriedenheit der Eltern und KTPP in den jeweiligen Regionen.
Insbesondere ist festzustellen, dass sich Eltern trotz der bestehenden VS häufig mit Fragen an den Kreis zwecks Unterstützung bei der Suche nach freien Plätzen sowie bei Problemen mit den KTPP wenden. Der Bedarf an pädagogischer Beratung von Eltern und Kindertagespflegepersonen hat zugenommen.
Eine zentrale Ausrichtung der Vermittlung und Beratung beim Kreis würde einen für alle Beteiligten gleichen qualitativen Standard durch kompetente pädagogische Fachkräfte ermöglichen (die VS sind z. T. nicht mit pädagogischem Personal besetzt). Auch würde dies die einheitliche Weitergabe von Informationen erleichtern, Probleme würden schneller und z. T. qualitativ besser gelöst werden. Ein „Direkter Draht“ zu den KTPP besteht bereits seitens der Fachberatungen des Kreises und kann auch weiterhin durch Regionaltreffen zentral organisiert und durchgeführt werden. Es werden bereits Fortbildungen für KTPP jährlich vom Kreis organisiert. Dieses Angebot könnte in Absprache mit den KTPP und dem Tagesmütterverein noch um weitere Seminare, Kollegiale Beratung und Supervision ergänzt werden.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass bei der Fortführung der dezentralen Aufgaben-wahrnehmung und der damit in Verbindung stehenden Neugestaltung der Verträge mit den jeweiligen Trägern der VS erhebliche Herausforderungen für eine verbesserte Ausgestaltung der Aufgabenwahrnehmung bestehen und deutlich höhere Kosten für den Kreis anfallen werden. Bei einer Abwägung ist zu bedenken, dass bereits viele Aufgaben zentral durch die pädagogische Fachberatung des Kreises wahrgenommen werden und die bislang dezentral wahrgenommen Aufgaben sich relativ schnell und unkompliziert in die bestehende Organisation des Fachdienstes eingliedern ließen.
Zusammenfassend wird vorgeschlagen, dass die Verwaltung ein Konzept zur Optimierung der bisher durch die VS wahrgenommenen Aufgaben erarbeitet und dem JHA vorlegt. Dabei ist zu prüfen, die Aufgaben der VS beim Kreis zu zentralisieren.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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124,8 kB
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