Beschlussvorlage öffentlich - VO/2021/801
Grunddaten
- Betreff:
-
Schulanbau der Schule am Noor
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage öffentlich
- Federführend:
- FD 5.1 Gebäudemanagement
- Bearbeiter/in:
- Knut Arp
- Ansprechpartner/in:
- Hetzel, Sebastian
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Bildung
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Beratung
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17.05.2021
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Geplant
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Umwelt- und Bauausschuss
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Beratung
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20.05.2021
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Sachverhalt
1. Begründung der Nichtöffentlichkeit:
2. Sachverhalt:
Am 18.11.19 und 20.11.19 wurden die räumlichen Bedarfe der Schule am Noor dem Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Bildung sowie dem Umwelt- und Bauaus-schuss vorgestellt (Vorlage-Nr. VO/2019/100).
Grundlage dieser Vorlage war ein von der Schulleitung ausgearbeitetes und vorge-legtes Raumprogramm sowie eine erste grobe Planung des Fachdienstes Gebäu-demanagement. Zur Deckung der Raumbedarfe wurden in der ersten Planungsphase unterschiedliche Alternativen (z.B. die Containerstellung) abgewogen. Ein Erweiterungsbau stellte sich für die Schule als wirtschaftliche und zukunftsorientierte Lösung heraus. Auf dieser Grundlage wurde eine Vorplanung mit Kostenschätzung erstellt. Hierbei wurden folgende Bedarfe berücksichtigt:
- 3 Klassenräume je 50m² 150m²
- 3 Gruppenräume je 15m² 45m²
- Offene Ganztagsschule (OGTS) 50m²
- Aula 155m²
- Abstellraum 25m²
- Essensausgabe 15m²
- Erschließungsflächen 110m²
- Summe der Nutzfläche 550m²
Dier auf dieser Basis erstellte erste Kostenrahmen ergab eine Bausumme in Höhe von 1.615.000,- EUR. Diese Kosten wurden im Haushalt 2020 sowie in der mittel-fristigen Finanzplanung 2021-2022 veranschlagt.
Für die weitere Planung und Durchführung der Baumaßnahme wurden ein externes Architekturbüro und die notwendigen Fachplaner beauftragt, um die gemäß Gemeindehaushaltsverordnung-Doppik erforderlichen Planungsstand zu erarbeiten, auf dessen Grundlage über den Bau und die Kosten entschieden werden kann. Die Planung erfolgte in Abstimmung mit der Schulleitung der Schule am Noor.
Die Fachplanung und Planungsgespräche brachten gegenüber der ersten Grobpla-nung im Rahmen der Detailplanung Notwendigkeiten hervor, welche vorab nicht bekannt waren bzw. anders bewertet wurden.
Die wesentlichen Abweichungen zur vorherigen Beurteilung und Planung sind:
• Zusätzlicher Bedarf an Sanitärräumen
• Bedarf an einem Multifunktionsraum
• Abstellräume für diverser Gerätschaften (Ersatzräume)
• die optionale Ersatzbeschaffung eines größeren Aufzuges
• die optionale Berücksichtigung einer Lüftungstechnik
Mittlerweile ist der gemäß Gemeindehaushaltsverordnung-Doppik § 12 erforderliche Planungsstand erreicht, um über die Durchführung des Projektes zu entscheiden und die notwendigen Auszahlungen und Verpflichtungsermächtigungen im Haushalt zu veranschlagen bzw. freizugeben.
Darstellung der aktuellen Kostenlage
Gemäß vorliegender Kostenberechnung der Architekten in Zusammenarbeit mit den Fachplanern ergeben sich für das Bauvorhaben Gesamtkosten in Höhe von 2.788.116,98 EUR.
Die daraus resultierenden Mehrkosten in Höhe von 1.173.116,98 EUR, soweit auch die von der Verwaltung empfohlenen optionalen Leistungen mit umgesetzt werden sollen. Diese Mehrkosten setzen sich wie folgt zusammen.
A. Baugrund
Im Rahmen von Baugrunduntersuchungen wurde festgestellt, dass für die Grün-dungsmaßnahmen ein unerwartet höherer Aufwand erforderlich wird. Die hierdurch entstehenden Mehrkosten sind mit in die Kostenberechnung eingeflossen.
Dieses verursacht zusätzliche Kosten in Höhe von 75.000,00 EUR.
B. Zusätzliche WC-Anlage
In der Vorplanung wurden in Absprache mit der Schule für die Bemessung der Sanitärbereiche die Zahlen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer zugrunde gelegt. Hieraus ergaben sich keine zusätzlichen Bedarfe für die Planung des Anbaus. In den Planungsgesprächen mit der Schule und den Fachplanern stellte sich heraus, dass es noch weitere Nutzergruppen innerhalb der Schule gibt, welche berücksichtigt werden müssen. Hierbei handelt es sich um externe Mitarbeiter, Praktikanten, Busfahrer, FSJ und Anwärter. Unter Anwendung der Arbeitsstättenrichtlinie (ASR) und unter Berücksichtigung der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sind die Fachplaner zu dem Ergebnis gekommen, dass im Anbau zusätzliche Sanitäranlagen geschaffen werden müssen. Bei dieser Betrachtung spielt auch die Erreichbarkeit der Sanitäranlage für die neuen Unterrichtsräume im Erweiterungsbau samt Aula eine gravierende Rolle.
Dieses verursacht neben den Kosten für den zusätzlichen Raumbedarf (siehe C.) zusätzliche Kosten in Höhe von 132.867,96 EUR.
C. Mehrflächen im Raumprogramm
Im Rahmen der Planung wurden die Flächen konkretisiert und im Rahmen eines Raumprogramms auch auf teilweise veränderte Bedarfe angepasst. Die wesentli-chen Änderungen sind:
So wurde im Rahmen der Planung festgestellt, dass der Schule zurzeit kein Kran-kenzimmer sowie Isolierraum für erkrankte Schüle zur Verfügung steht. Dies zugrunde gelegt wurde ein zusätzlicher Multifunktionsraum mit eingeplant, welcher als Krankenzimmer und Isolierraum sowie als Rückzugsmöglichkeit für separate Elterngespräche genutzt werden kann.
Darüber hinaus fallen durch den gewählten Standort des Anbaus fallen vorhandene Abstellflächen für die Unterbringung von Gerätschaften der Schüler, Lehrer und Hausmeister weg. Diese Räume müssen als Ersatz in dem Anbau neu geschaffen werden.
Eine zusätzliche Sanitäranlage (siehe auch B.)
Eine zusätzliche Aufzugsanlage (siehe auch D.)
Darüber sind gegenüber der ersten groben Planung knapp 80 m² zusätzliche Er-schließungsflächen erforderlich. Diese Fläche der Erschließung ist das Ergebnis aus der Mischung der Weiterentwicklung der Skizzen (zu einem umsetzungsfähigen Entwurf) und den überarbeiteten und erweiterten Raumbedarfen.
Die konkreten Veränderungen sind der nachstehenden Darstellung zu entnehmen:
Bedarfe: Ursprung Aktuelle Planung Bedarfsänderung
3 Klassenräume 150m² 148m² -2m²
3 Gruppenräume 45m² 41m² -4m²
Offene Ganztagsschule 50m² 48m² -2m²
Aula 155m² 165m² +10m²
Essensausgabe 15m² 13m² -2m²
Abstellräume 25m² 54m² +29m²
Lehr- und Putzmittelräume 0m² 32m² +32m²
Erschließungsflächen 110m² 189m² +79m²
Sanitäranlage 0m² 39m² +39m²
Aufzug 0m² 8m² +8m²
Multifunktionsraum 0m² 9m² +9m²
Summe der Nutzfläche 550m² 746m² +196m²
Der Übersicht ist zu entnehmen, dass die neue Bedarfsanforderung zu einem Flä-chenmehrbedarf von 196m² (rd. 35%) führt.
Dieses verursacht zusätzliche Kosten in Höhe von 553.848,46 EUR.
Dieses beinhaltet auch eine Baukostensteigerung von 10 % gegenüber der Ur-sprungsplanung, bezogen auf den aktuellen Entwurf der Planung. Die enthaltenen Kosten der Baukostensteigerung sind mit 250.324,54 EUR zu beziffern.
D. Option Aufzugsanlage
Um eine Barrierefreiheit zu gewährleisten, muss die Schule mit einem Aufzug ausgestattet sein. Im Bestandsgebäude befindet sich ein Aufzug. Dieser entspricht jedoch nicht mehr den technischen und räumlichen Bedarfen für diese Schulform. Die heutige Rollstuhlgeneration bedarf einem deutlich höheren Raumbedarf. In dem bestehenden Aufzug ist es derzeit nicht mehr möglich, dass bei modernen Rollstühlen die Begleitperson mit dem Rollstuhlfahrer gemeinsam den Aufzug benutzt, welches aus Sicherheitsgründen unzulässig ist. Eine Erneuerung des bestehenden Aufzugs wäre demnach unabhängig von dem Anbau sinnvoll.
Um Synergieeffekte zu gewinnen, wurde entgegen der ursprünglichen Planung in dem Anbau ein moderner Aufzug mit eingeplant.
Dieses verursacht neben den Kosten für den zusätzlichen Raumbedarf (siehe C.) zusätzliche Kosten in Höhe von 120.000,- EUR.
E. Option Lüftungstechnik
Im Verlauf des letzten Jahres rückte das Thema Lüftungstechnik aufgrund der Corona-Pandemie insbesondere an Schulen immer mehr in den Fokus. Aus diesem Grund würde für den Anbau die Option einer entsprechenden Lüftungstechnik mit UV-C-Filterung und Wärmerückgewinnung vorgesehen.
Die Verwaltung empfiehlt, eine entsprechende Lüftungstechnik bereits beim Neubau vorzusehen.
Dieses verursacht zusätzliche Kosten in Höhe von 150.000,-EUR
F. Option Größere PV-Anlage
Ursprünglich wurden Kosten in Höhe von 65.000,- Euro für eine PV-Anlage für die-ses Projekt angesetzt. Die weitere Betrachtung hat ergeben, dass für diese Kosten eine PV-Anlage voraussichtlich zu gering dimensioniert wäre, um den Eigenbedarf zu decken. Dafür wäre eine Anlage mit einer Leistung von min. 20 KWp erforderlich. Hierfür wären Kosten von rd. 100.000 Euro anzusetzen:
Dieses verursacht zusätzliche Kosten in Höhe von 35.000,-EUR
G. Baunebenkosten
Baunebenkosten beinhalten neben den Honoraren gemäß HOAI auch Kosten für Gutachten, Prüfgebühren und vieles mehr. Diese stehen in einem prozentualen Verhältnis zu den Baukosten. Demnach steigen bei gestiegenen Baukosten auch die Baunebenkosten.
Dieses verursacht zusätzliche Kosten in Höhe von 106.400,56 EUR.
Zeitplan
Aufgrund von Verzögerungen durch die Corona-Pandemie und der Neuplanung durch die rechtlichen Vorgaben und den neuen Raumbedarfen, wurde der Projekt-zeitenplan in Abstimmung mit der Schule am Noor angepasst und liegt der Vorlage als Anlage bei.
Beschlussempfehlung
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss Schule, Sport, Kultur und Bildung spricht sich dafür aus, die notwendigen Mittel für den Schulanbau der Schule am Noor wie in der vorliegenden Planung dargestellt in einen Nachtragshaushalt 2021 einzustellen.
Der Umwelt- und Bauausschuss spricht sich dafür aus, die notwendigen Mittel für den Schulanbau der Schule am Noor wie in der vorliegenden Planung dargestellt in einen Nachtragshaushalt 2021 einzustellen und den Sperrvermerk aufzuheben.
Finanzielle Auswirkungen
3. Relevanz für den Klimaschutz:
Um den Bereich des nachhaltigen Baues zu berücksichtigen, wurden bei der Pla-nung ökologische Baustoffe verwendet, welche die Umwelt schonen und rückbaufähig sind.
- Außenwände aus Holzrahmenbau
- Zwischendeckenkonstruktion aus Holz
- Gründach anstelle eines Foliendaches
4. Finanzielle Auswirkungen:
Die zusätzlichen Raumbedarfe führen zu einem größeren Baukörper, welcher in der Kostenberechnung des Architekten berücksichtigt wurden. Zudem sind weitere technische Anlagen wie der Aufzug und die Lüftungstechnik sowie die zusätzlichen Gründungsmaßnahmen in die Berechnung eingeflossen.
Gemäß vorliegender Kostenberechnung der Architekten in Zusammenarbeit mit den Fachplanern ergeben sich für das Bauvorhaben Gesamtkosten in Höhe von 2.788.116,98 EUR.
Soweit der Empfehlung der Verwaltung gefolgt wird, die zusätzliche Lüftungstechnik, eine größere PV-Anlage und eine neue Aufzugsanlage umzusetzen, betragen die Mehrkosten 1.173.116,98 EUR.
Sollte das Projekt in der geplanten Weise weitergeführt werden, müssen die vorlie-genden Mehrkosten über einen Nachtragshaushalt als Verpflichtungsermächtigung (VE) im Haushaltsjahr 2022 bereitgestellt werden.
Folgende Mittel sind für die Haushalte der einzelnen Jahre einzuplanen (Mittelab-fluss)
2021 = 350.000,00 EUR
2022 = 1.780.000,00 EUR
2023 = 658.116,98 EUR
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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2,1 MB
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2
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(wie Dokument)
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36,6 kB
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