Mitteilungsvorlage öffentlich - VO/2021/848
Grunddaten
- Betreff:
-
Regionales Übergangsmanagement (RÜM) im Kreis Rendsburg-Eckernförde
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage öffentlich
- Federführend:
- FB 3 Jugend, Familie und Bildung
- Bearbeiter/in:
- Thomas Voerste
- Ansprechpartner/in:
- Voerste, Thomas
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Kenntnisnahme
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19.05.2021
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Finanzielle Auswirkungen
1. Begründung der Nichtöffentlichkeit:
Entfällt
2. Sachverhalt:
Auf Grundlage der seit Januar 2015 bestehenden Kooperationsvereinbarung zwischen Jugendamt, Schulamt, Jobcenter, den Berufsbildungszentren (jeweils des Kreises Rendsburg-Eckernförde) sowie der Agentur für Arbeit Neumünster wurde die Zusammenarbeit der Partner im Juni des Jahres 2018 im Rahmen eines Papieres „Eckpunkte der Zusammenarbeit“ zum Projekt Regionales Übergangsmanagement (RÜM) noch einmal deutlich konkretisiert. Dem Jugendhilfeausschuss wurde hierzu in der Sitzung im Juli 2018 berichtet (VO/2018/555).
Mit dieser Vorlage soll dem Ausschuss über den Verlauf des Projektes und über den gegenwärtigen Stand berichtet werden.
Was ist das „Regionale Übergangsmanagement“ (RÜM)?
Im Projekt RÜM erproben die Kooperationspartner die organisationsübergreifende Zusammenarbeit mit zunächst vier und seit dem Schuljahr 2020/2021 sechs ausgewählten Gemeinschaftsschulen im Kreis in der Praxis. Partnerschulen sind:
- die Grund- und Gemeinschaftsschule Schacht-Audorf,
- die Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule Hohn,
- die Gudewerdt-Gemeinschaftsschule Eckernförde und
- die Christian-Timm-Gemeinschaftsschule Rendsburg
und seit 2020
- Gemeinschaftsschule Altstadt Rendsburg
- Schule am Eiderwald Flintbek
Insbesondere folgende Schwerpunkte sollten dabei gesetzt werden:
- Unterstützung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Bedarf am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt,
- dazu Aufbau regionaler Koordinierungsstrukturen
- zur Verbesserung der Abstimmung individueller Übergangsmaßnahmen.
- Rechtskreisübergreifende Verzahnung und Koordination des Übergangs von der Schule in den Beruf
Die Kooperation startete zu Beginn des 2. Schulhalbjahres 2017/18. Die Projektlaufzeit war zunächst bis Ende des Schuljahres 2018/19 befristet, wurde aber wegen der hohen Zufriedenheit der Projektbeteiligten mit dem Verlauf formlos bis auf weiteres verlängert.
Wie funktioniert RÜM in der Praxis?
Impulsgebend im Prozess RÜM ist zunächst die Klassenlehrkraft. Sofern sie auf eine Schülerin oder einen Schüler aufmerksam wird, bei der oder dem sich im Übergang in den Beruf Schwierigkeiten abzeichnen, wendet sie sich an das Fallmanagement der Schule. Diese Funktion wird durch eine Lehrkraft ausgeübt, die für diese Aufgabe stundenweise freigestellt wurde. Im darauf folgenden Gespräch zwischen Fallmanagement, Eltern und Schülerin oder Schüler werden erste Lösungsschritte überlegt. An dieser Stelle findet schon eine wichtige Weichenstellung statt, etwa indem Eltern und Schülerin bzw Schüler sensibilisiert und informiert werden oder zunächst eine Weitervermittlung an die Berufsberatung erfolgt. Wird jedoch in diesem Gespräch deutlich, dass tiefergehende Probleme Ursache für die noch fehlende Anschlussperspektive sind, wird der Fall an die Koordinierungsgruppe RÜM weitergeleitet. In dieser Gruppe sind alle Partner der Kooperationsgemeinschaft vertreten und es kann beraten werden, wer mit welchen Kompetenzen helfen und wie etwaige Angebote verzahnt werden können. In dem ganzen Verfahren ist der Datenschutz gesichert, Beratungen finden mit Zustimmung der Sorgeberechtigten und/oder der Schülerin bzw. des Schülers statt. Hat eine Lehrkraft Bedarf an einer Beratung ohne Einverständnis der Betroffenen, kann diese nur anonymisiert erfolgen.
Wie erfolgreich ist das Projekt?
In den ersten beiden Projektjahren entwickelte sich die Zusammenarbeit im Rahmen des RÜM zur großen Zufriedenheit aller Beteiligten. Die erfolgreiche Zusammenarbeit lässt sich jedoch aus zwei Gründen schwer mit Zahlen belegen. Zum einen wurden nämlich nur die Fälle statistisch erfasst, welche konkret in die Beratung der Koordinierungsgruppe überführt wurden. Einhellig wurde jedoch von den Akteuren vor Ort berichtet, dass durch die verbesserten Kommunikationsstrukturen und die verbesserte Vernetzung vor Ort an der Schule in vielen Fällen Lösungen gefunden werden konnten, ohne die Koordinierungsgruppe zu Rate zu ziehen. Zum anderen erschwerte die Coronapandemie mit den damit einhergehenden Einschränkungen die Arbeit des RÜM seit Anfang vergangenen Jahres, sodass eine sinnvolle und strukturierte Fallerfassung nicht möglich war.
Der Evaluation für den ersten Projektzeitraum von 2017-2020 zu Folge wurde die Situation von rund 7% der Schulentlassenen (81 Personen) mit komplexen Problemstellungen in der Koordinierungsgruppe beraten. Dabei konnte für alle eine Anschlussperspektive entwickelt werden.
Relevanz für den Klimaschutz
Keine
Finanzielle Auswirkungen
Keine
Thomas Voerste