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ALLRIS - Vorlage

Mitteilungsvorlage öffentlich - VO/2019/111

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Beratungsfolge

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Sachverhalt

1. Begründung der Nichtöffentlichkeit: entfällt

 

 

2. Sachverhalt:

2.1 Ausgangslage

Die Nutzung des Schulgebäudes in der Herrenstraße als Berufsschule begann im Schuljahr 1975/76 als Nebenstelle der Kreisberufsschule in der Kieler Straße. Das Gebäude war für ca. 600 Schülerinnen und Schüler (SuS) und ca. 50 Lehrerinnen und Lehrer ausgelegt. Im Gebäude befanden sich das Schulbüro in der jetzigen Größe sowie 2 Räume für den stellvertretenden Schulleiter und 2 Abteilungsleiter. Der Schulleiter hatte sein Büro in der Berufsschule in der Kieler Straße. Seitdem ist das Schulgebäude 4 x baulich erweitert worden, letztmalig in 2013 um u.a. 6 Räume.

Die seit 2007 als Übergangslösung auf dem Freigelände zwischen der Hausmeister-wohnung und der Sporthalle für die SuS der Berufsvorbereitung errichteten 3 Containerklassen wurden nicht mit ersetzt.

 

Mit Ausscheiden des Hausmeisters wird dessen Wohnung für Büroräume (u.a. Personalrat, Schülervertretung und Gleichstellungsbeauftragte) sowie als Besprechungs- und Lehrerzimmer genutzt.

 

Neben den räumlichen Erweiterungen in der Herrenstraße erfolgte aufgrund der Raumknappheit eine Verlegung sämtlicher Klassen der landwirtschaftlichen Berufsschule mit rd. 650 Schülerinnen und Schülern nach Osterrönfeld in das Gebäude der Landwirtschaftsschule. Ab dem Schuljahr 2012/13 wurde dort ein Anbau an die Landwirtschaftsschule für das Berufliche Gymnasium Erneuerbare Energie mit 850 m² Nutzfläche errichtet.

 

Im Jahr 2019 hat das BBZ am NOK rund 3.200 SuS mit 173 Lehrerinnen und Lehrern, 12 Personen in der Schul- bzw. Abteilungsleitung sowie 15 Angestellte (u.a. Verwaltung, IT, Schulsozialarbeit, Hausmeister).

 

Die Schülerzahlen haben sich seit dem Schuljahr 2011/12 wie folgt entwickelt:

 

Schuljahr

Schülerzahl

2011/2012

3161

2012/2013

3196

2013/2014

3326

2014/2015

3190

2015/2016

3245

2016/2017

3209

2017/2018

3224

2018/2019

3158

 

2.2 Ist-Situation / Problembeschreibung

2.2.1 Klassenraumsituation

 

Container

Die im Jahr 2007 als Übergangslösung errichteten Klassenraumcontainer bieten keine gute Unterrichts-/Lernsituation. Insbesondere der energetische Aspekt (defizitärer sommer- und winterlicher Wärmeschutz), die schlechte Akustik sowie der eingeschränkte Schallschutz belasten das Unterrichtsgeschehen.

In diesen Containern werden die Bildungsgänge der Berufsvorbereitung beschult. Diese Schülerklientel bedingt einen hohen Bedarf an Betreuung und Binnendifferen-zierung, neben einer, besonders für diese „lernmüde“ Schülerschaft, angenehmen Lernatmosphäre.

Im Gebäude des BBZ am NOK besteht auf Grund der Raum- und Klassensituation derzeit keine Möglichkeit, diese Schülerschaft in das Hauptgebäude bzw. andere Schüler in den Klassenraumcontainern zu beschulen.

 

Klassenräume

Das Kommunale Benchmarking der Schleswig-Holsteinischen Kreise vergleicht die Flächenausstattung der Beruflichen Schulen und BBZ im Land Schleswig-Holstein.

 

Hierbei wird die Bruttogebäudefläche pro Schüler dargestellt, in der das BBZ am Nord-Ostsee-Kanal den niedrigsten Wert hat:

 

 

In den letzten Jahren haben sich die Klassengrößen sehr unterschiedlich entwickelt. In einigen Berufen steigen die Ausbildungszahlen sehr stark (Bauzeichner, technische Systemplaner und Land- und Baumaschinenmechatroniker), in anderen Berufen werden nur noch Kleingruppen beschult, die dennoch einen (zu) großen Klassenraum belegen müssen. Dies führt zu einer Raumnot.

 

Im Ergebnis ergeben sich aufgrund der ungünstigen Situation der Containerklassen und aufgrund der Klassenentwicklung zusätzliche Raumbedarfe am Standort Herrenstraße.

 

2.2.2 Räume für Personal

Die räumliche Situation für Schul- und Abteilungsleitung, Verwaltung sowie das unterstützende Personal ist sehr beengt. Die am Standort Herrenstraße unterzubringenden Personen der Schul- und Abteilungsleitung, der Verwaltung sowie dem unterstützenden Personal von ursprünglich 6 auf derzeit 27 Personen gestiegen. Hauptgründe sind:

a)     gestiegene Schülerzahlen (von 600 auf 3.200)

b)     Eigenständigkeit zum BBZ mit einhergehenden Organisationsveränderungen sowie Aufgabenverlagerungen vom Land auf die BBZ

c)     DaZ, Inklusion, soziale Unterstützung

d)     Digitalisierungsmaßnahmen

 

Um diesen gestiegenen Raumbedarf einigermaßen zu decken, werden u.a. die Räumlichkeiten der ehemaligen Hausmeisterwohnung komplett als Büro und Besprechungsräume genutzt. Sowohl der bauliche als auch der energetische Zustand der Hausmeisterwohnung ist jedoch als schlecht einzustufen. Zudem ist die Hausmeisterwohnung nicht für diese Nutzungen vorgesehen gewesen. Der anstehenden Gefährdungsbeurteilung dürften die dortigen räumlichen Arbeitsbedingungen daher nicht standhalten.

Im Übrigen wird ab Oktober 2019 ein Schulpsychologe die beiden BBZ im Kreisgebiet verstärken. Voraussichtlich ab dem Schuljahr 2020/21 wird bei den BBZ des Kreises ein durch das Land einzustellender Bildungsbegleiter hinzukommen. Dieses wird die Raumsituation weiter verschärfen.

 

Insoweit besteht auch für Räumlichkeiten für das Personal am Standort Herrenstraße dringender Handlungsbedarf.

 

2.3 Raumbedarf:

Aus den oben genannten Gründen besteht in Abstimmung zwischen der Kreisverwaltung und der Schulleitung des BBZ am NOK folgender Bedarf:

  1. Die Unterbringung von 3 Vollzeitklassen in Schulräumen anstatt in Containern.
  2. Zwei zusätzliche Klassenräume zur Entlastung der Raumsituation
  3. Schaffung von 7 Büroarbeitsplätzen für unterstützendes Personal

 

2.4 Umsetzungsvarianten

Die Verwaltung hat geprüft, ob und wie am derzeitigen Standort bauliche Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Als Grundlage wurde dafür die Prüfung bei der letzten baulichen Erweiterung in 2013 herangezogen. Anstatt der damals geplanten Erweiterung um 12 Räume konnten aus finanziellen Gründen nur 6 Räume erweitert werden. Insofern ist eine Erweiterung an den Anbau aus 2013 durchführbar.

 

Eine bauliche Erweiterung der Schule bedarf der Zustimmung des Ursprungs-architekten. Nach Rücksprache mit diesem, steht grundsätzlich einem Anbau im geplanten Bereich nichts entgegen. Nicht gewünscht werden Räume die quer an den Flurenden liegen und diese abschließen würden. Ebenso wird seitens des Architekten ein innen liegendes Treppenhaus favorisiert.

 

Daraufhin wurden die bisherigen Planungen überprüft und nunmehr werden 2 Varianten in den beigefügten Anlagen 1 sowie 2a und 2b vorgestellt.

 

2.5 Kosten

Es ergeben sich für die Varianten folgende Gesamtbaukosten:

Variante A (abgesetzter Baukörper, Treppe verbleibt)   1.992.600 €

Variante B (abgesetzter Baukörper, Treppe innen liegend)  2.413.000 €

Für notwendige Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände werden zusätzlich

70.000 € benötigt.

 

2.6 Zeitplan

Der Projektzeitenplan ist als Anlage 3 beigefügt.

 

2.7 Anmerkungen zu einer nachhaltigen Bauweise

Unter Berücksichtigung des „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ (Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat; 2019) sind folgende Aspekte bei der vorliegenden Planung berücksichtigt, bzw. angedacht. Diese werden hier, zum jetzigen Stand der Überlegungen, kurz aufgeführt:

 

  1. Ökonomische Dimension

Die Umsetzung benötigter Flächen als Erweiterungsbau nutzt die bestehende Erschließungsebenen, die vorhandene Haustechnik, sowie vorhandene Entsorgungsleitungen. Die zu bebauende Fläche besteht bereits als versiegelte Fläche, hier wird keine Baufläche aufwändig neu erschlossen – es werden die vorhandenen Ressourcen genutzt. Spätere Flächenbedarfe können zudem durch eine bereits berücksichtigte Aufstockung des jetzigen Erweiterungsbaus gedeckt werden.

 

  1. Soziale und kulturelle Dimension

Der klar strukturierte Baukörper des BBZ am NOK ist in seiner Wirkung auf die Nutzerinnen und Nutzer sowie Besucherinnen und Besucher der Schule nicht zu unterschätzen. Die geplanten Erweiterungsvarianten zollen dieser Klarheit Respekt. Dies heißt aber nicht, dass der Anbau in seiner Ausführung dogmatisch dem Bestandsgebäude folgen muss. Hier ist es möglich, bzw. sinnvoll, das Erscheinungsbild in Material und Farbe neu darzustellen. So bleibt dieses Gebäude klar lesbar – die Wirkung der Schule bleibt erhalten.

 

  1. Ökologische Dimension

Die Wahl der zu verwendenden Baustoffe soll für diese Baumaßnahme Rücksicht auf eine mögliche Wiederverwertung dieser Baustoffe nehmen. Hierbei sind die Material-eigenschaften zu beachten, bzw. sollten die Baustoffe je nach Ihrer Nutzung im Gebäude Eigenschaften aufweisen, welche z. B. erhöhte Dämmeigenschaften mit sich bringen. In Verbindung mit intelligenter Haustechnik kann so die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich gesteigert werden.

Die Klassenräume könnten durch Einzelraum-Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eine energieeffiziente Technik erhalten, wobei dieser Aspekt vor weiteren Planungen rechnerisch aufgearbeitet werden muss. An dieser Stelle wird auf die Möglichkeit verwiesen, um die notwendigen Kosten bereits zu berücksichtigen.

 

Diese Ausführungen sind nur ein „Anriss“ einer Vielzahl von Möglichkeiten,

welche eine heutige Baumaßnahme mit sich bringt. Details werden im Rahmen der Planung erarbeitet.

 

2.8 Fazit

Es ist beabsichtigt, den Schulbau durch einen massiven Anbau um die benötigten Büro- und Klassenräume zu erweitern.

Auf Grundlage der vorhandenen Gebäudestruktur wurden 2 Varianten einer Erweiterung aufgestellt, die eine Zustimmung des Ursprungsarchitekten finden würden, jedoch würde er die Variante B aufgrund des innenliegenden Treppenhauses favorisieren. Vorteilhaft wäre, dass diese Variante eine evtl. spätere Erweiterung problemlos zulässt.

Zur Erläuterung ist anzumerken, dass die beiden Varianten einen 6. Klassenraum aufweisen, da im Bestand (EG) ein Klassenraum zu 2 Büroräumen umgewandelt wird und somit im Neubau seinen Ersatz finden muss. Beide Anbauplanungen ermöglichen eine spätere Aufstockung eines 2. Obergeschosses.

 

Die Variante B trägt mit dem innenliegenden Treppenhaus zu einem größeren Komfort bei und ist – wie vorstehend erwähnt – bei einer möglichen Erweiterung vorteilhaft. Allerdings ist vor dem Hintergrund der Mehrkosten gegenüber Variante A aus Sicht der Verwaltung die kostengünstigere Variante A vorzuziehen. Sie führt dazu, die Bedarfe zu erfüllen. Diese Sichtweise ist mit der Schulleitung abgestimmt.

 

Durch den Anbau werden die vorhandenen 3 Klassenraumcontainer am Standort entfernt und die Hausmeisterwohnung abgerissen.

 

2.9 Finanzierung

In Absprache mit der Schulleitung des BBZ am NOK wurde folgende Finanzierung abgestimmt:

 

Das BBZ am NOK finanziert die Ausstattungs- und Einrichtungskosten aus dem Schulbudget. Der für die Jahre 2019 bis einschließlich 2022 festgelegte Budgetbetrag wird aufgrund des Anbaus nicht verändert.

In den HH-Entwurf für 2020 sowie die mittelfristige Finanzplanung 2021-2022 wurden die Kosten für die Variante A in Höhe von 1.992.600 € eingeplant.

 

 

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Finanzielle Auswirkungen

Relevanz für den Klimaschutz:

siehe Ausführungen im o.a. Sachverhalt

 

Finanzielle Auswirkungen:

Die Veranschlagung der Anbaukosten erfolgt periodengerecht beim TP 1114-3-033 im Finanzplan:

2020 =     300.000 €

2021 =  1.000.000  € (VE eingerichtet)

2022 =     627.600 € (VE eingerichtet)

           65.000 € für Photovoltaikanlage (VE eingerichtet)

 

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Anlagen

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