Mitteilungsvorlage öffentlich - VO/2016/909
Grunddaten
- Betreff:
-
Tätigkeitsbericht 2015 der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage öffentlich
- Federführend:
- FB 4 Soziales, Arbeit und Gesundheit
- Bearbeiter/in:
- Katrin Schliszio
- Ansprechpartner/in:
- Jeske-Paasch, Susanne
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Sozial- und Gesundheitsausschuss
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Kenntnisnahme
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15.09.2016
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Sachverhalt
1. Begründung der Nichtöffentlichkeit: Entfällt
2. Sachverhalt:
Der Tätigkeitsbericht der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein bei dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Frau Samiah El Samadoni, enthält nachfolgende Informationen und wird dem Sozial- und Gesundheitsausschuss zur Kenntnis gegeben.
- Teil: Allgemeiner Arbeitsbericht
3.327 Eingaben (davon 64,0 % weibliche Petentinnen, 35,1 % männliche Petenten und 0,9 % Petentengruppen mit mind. 3 Personen).
Dies entspricht einer Beratung von 71,6 % telefonisch, 17,7 % schriftlich sowie
10,7 % persönlich.
Es ist ein Rückgang um 150 Eingaben im Vergleich zum Vorjahr zu
verzeichnen.
Den Schwerpunkt der Petitionen (26,7 %) bildeten mit 890 Eingaben wie in den Vorjahren die Fragen und Beschwerden zum Sozialgesetzbuch II
(Grundsicherung für Arbeitssuchende).
- Teil: Bericht zu den einzelnen Tätigkeitsbereichen (auszugsweise)
2.1 Grundsicherung für Arbeitssuchende
890 Eingaben (= 26,7%)
Rückgang der Eingaben um 180 gegenüber dem Vorjahr (16,8 %)
Gründe:
Stete Weiterentwicklung der Rechtsprechung; verbesserte Bescheide mit verständlicheren und transparenteren Berechnungsbögen
Schwerpunkte:
Verschwinden von Unterlagen; Kosten der Unterkunft und Heizung; Bearbeitungszeit; Anrechnung von Einkommen; Kostenübernahme von Mittagessen in Horten; Eingliederung
Sonstiges:
Positiv hervorgehoben wurde das Projekt 50plus KERNig der Jobcenter Kiel, Neumünster und Kreis Rendsburg-Eckernförde zur Entwicklung und Erprobung innovativer Ansätze in der Arbeitsvermittlung von über 50-jährigen.
2.2 Arbeitsförderung
142 Eingaben (= 4,3%)
Rückgang der Eingaben um 12 gegenüber dem Vorjahr
Gründe:
Rückgang der Petitionen im Teilbereich Berufsausbildungsbeihilfe
Schwerpunkte:
Prüfung eines Anspruches auf ALG I wegen Minderung der Leistungsfähigkeit; Gründungszuschüsse
2.3 Krankenversicherung
353 Eingaben (= 10,6%)
Anstieg der Eingaben um 23 gegenüber dem Vorjahr
Gründe:
Durch das in wesentlichen Teilen im Juli 2015 in Kraft getretene GKV-Versorgungsstärkungsgesetz haben sich die Leistungsansprüche der Versicherten zwar in einigen Bereichen geringfügig verbessert, allerdings bestehen die von der Bürgerbeauftragten bereits in der Vergangenheit dargestellten Probleme weiterhin.
Schwerpunkte:
Zugang zum Krankenversicherungsschutz; Inanspruchnahme der „Notversorgung“ bei ruhenden Leistungsansprüchen aufgrund der Höhe der Beiträge bzw. Beitragsschulden; Rückkehrmöglichkeit in die gesetzliche Krankenversicherung ab 55; Krankengeld; Fahrtkosten zu Therapie- und Behandlungsterminen; Haushaltshilfen; Zunehmend Probleme bei Sachverhalten mit Auslandsbezug
2.4 Rentenversicherung
199 Eingaben (= 6,0%)
Rückgang der Eingaben um 27 gegenüber dem Vorjahr
Schwerpunkte:
Erwerbsminderungsrente; Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bzw. berufliche Reha; Hinzuverdienstmöglichkeiten und steuer- und sozialversicherungsrechtliche Bewertung von zusätzlichen Altersvorsorgeverträgen
2.5 Kinder- und Jugendhilfe
78 Eingaben (= 2,3%)
Rückgang der Eingaben um 8 gegenüber dem Vorjahr
Schwerpunkte:
Bewilligung von Schulbegleitungen nach § 35a SGB VIII; Elternbeiträge für Kitas oder Tagespflegestellen; Berechnung von Kostenbeiträgen zu Jugendhilfemaßnahmen; Kommunikation mit dem Jugendamt
Sonstiges:
Der Kreis Rendsburg-Eckernförde ist der einzige Kreis, der derzeit automatisch mit der Sozialstaffelermäßigungsberechnung eine Unzumutbarkeitsprüfung gemäß § 90 (3) und (4) SGB VIII durchführt und dann das für den Antragsteller günstigere Ergebnis wählt.
2.6 Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen
275 Eingaben (= 8,3 %), davon 216 Eingaben zum Schwerbehindertenrecht
Anstieg der Eingaben um 11 gegenüber dem Vorjahr
Schwerpunkte:
Anfragen zum Feststellungsverfahren; Höhe des Grades der Behinderung; Zuerkennung von Merkzeichen; verzögerte Antragsbearbeitung
2.7 Soziale Pflegeversicherung
83 Eingaben (= 2,5 %)
Anstieg der Eingaben um 10 gegenüber dem Vorjahr
Gründe:
Inkrafttreten des Ersten Pflegestärkungsgesetzes (PSG I) zum 01.01.2015
Schwerpunkte:
Einstufung in eine Pflegestufe; Voraussetzungen neu geschaffener bzw. erweiterter Leistungen, die durch das PSG I entstanden sind
2.8 Sozialhilfe
450 Eingaben (= 13,5%), davon 230 Eingaben zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, 96 Eingaben zur Eingliederungshilfe für behinderte Menschen, 68 Eingaben zu Hilfen in besonderen Lebenslagen (5. Sowie 7. Bis 9. Kapitel SGB XII)
Anstieg der Eingaben um 25 gegenüber dem Vorjahr
Gründe:
Anstieg der Eingaben zur Eingliederungshilfe um 26,32 %
Schwerpunkte:
Regelsatzhöhe der Grundsicherung nicht ausreichend; Höhe der Kosten der Unterkunft und Heizung; Mehrbedarfe bei Behinderung und kostenaufwändiger Ernährung; Anrechnung von Einkommen; Vermögensfreigrenzen und Ausgestaltung des Schonvermögens; Schulbegleitung (EGH); Übernahme ungedeckter Heimkosten; ambulante Unterstützungsleistungen, Bearbeitungsdauer
2.9 Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)
94 Eingaben (= 2,8 %)
Anstieg der Eingaben um 17 gegenüber dem Vorjahr
Schwerpunkte:
Ausnahmeregelungen zur Altersgrenze nach § 10 (3) BAföG; Förderungsdauer; Vorausleistung; Vorschusszahlungen
2.10 Betreuungsgeld
16 Eingaben (= 0,5 %)
Anstieg der Eingaben um 15 gegenüber dem Vorjahr
Gründe:
Abschaffung des Betreuungsgeldes
2.11 Kindergeld/Kindergeldzuschlag
159 Eingaben (= 4,8%)
Anstieg der Eingaben um 24 gegenüber dem Vorjahr
Schwerpunkte
Abzweigungsanträge; lange Bearbeitungszeit bei Kindergeldanträgen mit Bezug zu Polen und Dänemark; Streitigkeiten um Rückforderungen von Kinderzuschlag; komplizierte Berechnungen
2.12 Schulangelegenheiten
42 Eingaben (= 1,3%)
Schwerpunkte
Schülerbeförderung; Schülerbeförderungskostenübernahme
2.13 Wohngeld
92 Eingaben (= 2,8%)
Rückgang der Eingaben um 7 gegenüber dem Vorjahr
Schwerpunkte
Berechnung, insbesondere fehlende Anrechnung von Heizkosten
3. Sonstige Themen
3.1 Sonstige Rechtsgebiete
198 Eingaben (= 6 %)
3.2 Unzulässige Eingaben
256 Eingaben (= 7,7%)
Rückgang der Eingaben um 51 gegenüber dem Vorjahr
Nach § 3 BüG darf die Bürgerbeauftragte selbst nicht tätig werden.
Der vollständige Tätigkeitsbericht der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten kann bei Interesse gerne im Fachbereich Soziales, Arbeit und Gesundheit eingesehen werden. Bitte melden Sie sich hierzu bei Frau Schliszio, Zimmer 223, Telefon 04331/202-373. Ebenfalls steht der Tätigkeitsbericht 2015 unter dem Link http://www.landtag.ltsh.de/beauftragte/bb_/ im Internet zur Verfügung.
