11.06.2019 - 9 Erstellung eines Konzeptes zur Wohnraumentwickl...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 9
- Gremium:
- Regionalentwicklungsausschuss
- Datum:
- Di., 11.06.2019
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:10
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Fraktionsantrag öffentlich
- Federführend:
- FD 5.3 Regionalentwicklung und Mobilität
- Bearbeiter/in:
- Ilona Pomrehn
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Wortprotokoll
Frau Göttsch erläutert den Antrag der SPD. Zudem informiert Frau Göttsch die Mitglieder über den Inhalt eines Antrags, der per Mail von Herrn Christiansen zugegangen ist. Herr Koch beantragt ebenfalls eine Ergänzung des Ursprungsantrags. Beide Anträge liegen schriftlich vor.
Herr Fandrey erläutert den ursprünglichen Antrag und betont, dass vor allem eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen im Verfahren gewünscht sei. Es besteht Einigkeit darüber, dass das zu erarbeitende Wohnraumentwicklungskonzept die Kommunen in ihrer Planungshoheit nicht beschränken darf. Die Inhalte der Anträge werden umfangreich beraten.
Resümierend werden zu dem gemeinsam gestellten Antrag der Fraktionen CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen die beantragten Änderungen und Ergänzungen hinzugefügt:
Beschluss:
Der Regionalentwicklungsausschuss bittet die Kreisverwaltung, ein Konzept zur Wohnraumentwicklung im Kreis Rendsburg-Eckernförde zu erstellen. Folgende Punkte sind unter anderem im Konzept aufzugreifen:
1) In die Erstellung des Konzepts werden die Kommunen eingebunden. Diese wissen jenseits der statistischen Daten oft sehr genau, ob vor Ort Bedarf an zusätzlichem Wohnraum für bestimmte Bevölkerungsgruppen besteht und welchen Anforderungen dieser Wohnraum
genügen sollte. Sie haben deshalb Vorstellungen und Wünsche, welche Unterstützung sie
benötigen, um nachhaltige und dem Allgemeinwohl dienende Wohnprojekte in ihrer Kommune zu verwirklichen. Dabei sollen auch gezielt der Bestand und der Bedarf an bezahlbarem und an sozial gefördertem Wohnraum sowie unter der Prämisse Barrierefreiheit (UN-Behindertenrechtskonvention) abgefragt werden. Die Frage der möglichen Flächen zur Wohnraumbebauung soll ebenfalls abgefragt werden.
2) Das Konzept zeigt auf, wie ein guter Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den
Kommunen ermöglicht wird. Mögliche Wege sind hier Internetplattformen, die die Kommunen
im Kreis informieren und einen strukturierten Erfahrungsaustausch ermöglichen.
Best practice-Beispiele können vorgestellt und Ansprechpartner/in für weitere Informationen benannt werden. Aber auch interkommunale Workshops können einen guten Wissens- und
Erfahrungstransfer ermöglichen. Zu prüfen ist, ob im Rahmen der Regionalentwicklung der
Kreis Personal für die Beratung und den Wissens- und Erfahrungstransfer bereit stellt und in
welchen Strukturen diese Koordinationsaufgabe des Kreises aufgestellt wird
(Koordinierungsstelle). Zu prüfen ist, ob die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und möglicherweise in Verbindung der KielRegion diese Koordinierungsaufgabe übernehmen kann.
3) Das Konzept stellt Instrumente dar, wie Akteure zusammengebracht und vernetzt werden
können. Zu den Akteuren gehören neben den Kommunen, den Wohnungsbaugenossenschaften und den sonstigen gemeinnützigen Unternehmen auch die Privatunternehmen, die auf dem Wohnungsmarkt in Rendsburg-Eckernförde tätig sind. Die Vernetzung der Akteure könnte beispielsweise durch Wohnraumkongresse mit Vorträgen, Workshops, Informationsständen gelingen. Möglich ist aber auch ergänzend eine intelligente Internetplattform, die Interessierte zusammenführt.
4) Das Konzept zeigt Schulungs- und Fortbildungsmöglichkeiten für kommunale
Mitarbeiter*inn*en und Kommunalpolitiker*innen auf, die Wissen und Erfahrung über
planerische und städtebauliche, aber auch vertragliche Instrumente vermitteln, mit denen die
öffentlichen Interessen bei Wohnbauprojekten in der Kommune nachhaltig gesichert werden
können.
5) Das Konzept zeigt Wege auf, wie die Kommunen umfassend über Fördertöpfe für die
Erstellung/energetische Sanierung von bedarfsgerechtem Wohnraum beraten werden und wie eine effektive Hilfestellung an die Kommunen beim Antragsverfahren und der
Fördermittelakquise auf Landes-, Bundes- und Europaebene aussehen kann.
6) Das Konzept berücksichtigt Vorschläge und Modellvorhaben der Kommunen zur Wohnraumförderung.
Dieses könnte u.a. sein: die Fortentwicklung regional und historisch unterschiedlich gewachsener Bauformen und Baustile, Klimabilanzen und die Entwicklung der Demographie. Das veränderte Lebensgefühl der Menschen steht hierbei im Mittelpunkt. So können Dorf- und Stadtbilder weiter entwickelt werden.
7) Es soll darauf geachtet werden, dass Wohnen und Arbeiten, schon um klimaschädliche Pendlerfahrten zu vermeiden, im örtlichen Umfeld möglich sind. Ebenso sollten generationsübergreifende und integrationsunterstützende Wohnformen unterstützt werden.
8) Das Konzept schlägt Instrumente für eine interkommunale Zusammenarbeit bei Wohnraumprojekten vor.
Abstimmungsergebnis:
Ja-Stimmen: | 17 |
Nein-Stimmen: | 0 |
Enthaltungen: | 1 |
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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101 kB
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