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ALLRIS - Auszug

27.01.2014 - 7 IZRG- Gutachten Waldemar von Mohl

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Wortprotokoll

Herr Dr. Kruse erläuterte die Hintergründe, weshalb sich die Selbstverwaltungsgremien des Kreises aktuell mit dem Thema beschäftigen. In diesem Zusammenhang erfolge die Durchführung der Sitzung des Ausschuss abweichend vom üblichen Sitzungsort in dem betroffenen Raum 169, in dem die jeweiligen ehemaligen Landräte mit Bildporträts dargestellt werden. Herr Dr. Kruse wies darauf hin, dass es sich bei der Bildergalerie um keine Ehrenbekundung handele, sondern um eine chronologische Darstellung der ehemaligen Landräte aus der Region des derzeitigen Kreises Rendsburg-Eckernförde. Es sei nunmehr beabsichtigt, diese vorläufige - nach Epochen sortiert und entsprechende Beschilderung mit ergänzender Erläuterung neu aufzuhängen. Beispiele der Beschilderungen wurden dem Ausschuss vorgestellt.

 

Aufgabe des Ausschusses sei gemäß der Beschlussfassung des Hauptausschusses vom 11.12.2013 einen Vergabevorschlag für eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der Landräte während der Zeit des Nationalsozialismus zu erarbeiten. Hierzu sollte zunächst ein Termin beim Kreis Segeberg am 18.02.2014 für eine weitere Diskussion abgewartet werden, weil der Kreis Segeberg sich inhaltlich mit einer dort vorliegenden gutachterlichen Stellungnahme zur Person des ehemaligen Segeberger Landrates Waldemar von Mohl befassen werde, der vor seiner Tätigkeit im Kreis Segeberg bis 1932 Landrat des damaligen Kreises Bordesholm war.

 

Herr Dr. Kruse berichtete weiter, dass seitens der Verwaltung geprüft werde, wie man sich dem Thema weiter nähern und verfahrenstechnisch vorbereiten könne.

 

Herr Kreispäsident Clefsen berichtete, dass das Thema nicht ganz neu sei. Jedoch habe sich die bisherige Auseinandersetzung nur auf den ehemaligen Landrat Wilhelm Hamkens des Kreises Rendsburg bezogen. Auch er empfehle zunächst den Termin am 18.02.2014 beim Kreis Segeberg abzuwarten, um eventuelle Erkenntnisse hieraus für die weitere hiesige Verfahrensweise berücksichtigen zu können.

 

Frau Schorn berichtete, dass für eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der Landräte in der NS-Zeit seitens des Hauptausschusses Mittel in Höhe von 25.000 € im Haushalt 2014 eingeplant worden seien.

Weiter wies sie darauf hin, dass am 27. Januar 2014 sich die Befreiung des "Konzentrationslagers" Auschwitz durch die Rote Armee zum 69. Mal jährte und in der Sitzung lediglich ein erster Einstieg in die Thematik erfolge.

Sie teilte mit, dass sie versuchen möchte, Herrn Norbert Schildbach für die nächste Sitzung zu gewinnen, der durch einen Vortrag zum Thema inhaltlich weiter einführen könne.

Frau Schorn bat den Ausschuss zum Auftakt in Gestalt eines Brainstormings um Wortbeiträge zu Auffassungen für Möglichkeiten, um die Geschichte jener Landräte aufbereiten zu lassen, die in die Strukturen der NS-Zeit verstrickt gewesen sein könnten.

 

Herr Last teilte mit, dass er die Porträts der ehemaligen Landräte im Raum 169 nicht wieder aufhängen würde.

 

Herr Wendt sehe in der Bildergalerie eine Präsentation derjenigen Personen, die an verantwortlicher Stelle die Verwaltung geleitet haben. Er möchte nicht, wenn es durch die geschichtliche Vergangenheit problematische Situationen in der Darstellung einzelner Bilder gebe, dieses durch einfaches Abhängen der Bilder zu verbergen. Besser wäre dann eine zusätzliche Erläuterung hinzuzufügen.

 

Herr Rohwer könne sich einerseits vorstellen, dass die Bilder mit ergänzenden Erläuterungen versehen werden könnten. Andererseits seien auch die Namen mit ergänzenden Hinweisen ausreichend; ein Bild sei nicht zwingend notwendig.

 

Frau Khuen-Rauter wies darauf hin, dass auch alle Landräte, die nach 1945 im Amt waren, bei der inhaltlichen Aufbereitung wegen einer möglichen Verstrickung in die Strukturen der NS-Zeit nicht unberücksichtigt gelassen werden dürften. Insoweit halte sie das Referat des Herrn Schildbach für sachdienlich.

 

Frau Storch trug vor, dass ihrer Auffassung nach insbesondere Landräte mit NS-Vergangenheit Schwerpunkt der Aufarbeitung sein sollte.

 

Herr Kaufmann teilte mit, dass die NS-Zeit von 1933-1945 zu unserer Vergangenheit gehöre. Dementsprechend gehöre auch eine lückenlose Darstellung mit den Porträts dazu, um einen bessere Einordnung und leichteren Bezug zur Person vornehmen zu können.

 

Herr Tank vertrat die Auffassung, dass die Angelegenheit zweifelsfrei thematisch aufbereitet werden müsse, jedoch sei eine textliche Erläuterung ausreichend und besser, als wenn Personen mit Verstrickungen in die Strukturen der NS-Zeit mit Bild dargestellt werden.

 

Herr Wendt halte es nicht für ausreichend, nur eine Präsentation der Bilder vorzunehmen, da sie der Sache damit nicht gerecht werde. Deshalb seien ergänzende Erläuterungen für eine geschichtliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit notwendig.

 

Herr Seligmann teilte mit, dass er die Ausführungen von Herrn Wendt unterstütze.

 

Herr Steffen schlug vor, von weiteren Wortbeiträgen abzusehen, und zunächst den Termin beim Kreis Segeberg am 18.02.2014 abzuwarten.

 

Frau Schorn stellte fest, dass am Verlauf der bisherigen Diskussion zu sehen sei, wie komplex und schwierig das Thema der Aufarbeitung der NS-Zeit sei. Jeder sei deshalb bis zur nächsten Beratung des hier in Rede stehenden Themas gefordert, sich diesbezüglich Gedanken zu machen, was der Ausschuss konkret beabsichtige.

 

Herr Clefsen wies daraufhin, dass klare Ergebnisse nicht unbedingt für alle Personen erforschbar seien und Teilergebnisse nicht unbedingt eine abschließende Beurteilung zulassen. Es sollte daher nicht zu viel verlangt werden. Als weiteren Aspekt trug Herr Clefsen vor, dass der Ausschuss kein Strafgericht und kein Entnazifizierungsgremium sei. Aufgrund seiner langen ehrenamtlichen Tätigkeit beim Kreis Rendsburg-Eckernförde mit unterschiedlichsten Funktionen habe er bisher noch keinen Besucher erlebt, der nach einer NS-Vergangenheit der in der Bildergalerie dargestellten ehemaligen Landräte gefragt habe. Schilderungen aus historischer Sicht sollten dargestellt werden, was er für ausreichend erachte. Wichtig sei eine saubere Dokumentation, welche Landräte in Verstrickungen der Strukturen der NS-Zeit verwickelt waren. Dazu gehöre seiner persönlichen Meinung nach auch eine Bilderdarstellung aller ehemaligen Landräte.

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Beschluss:

 

Der Ausschuss beschloss einstimmig, dass die Verwaltung Möglichkeiten prüft, um die Geschichte jener Landräte aufarbeiten zu lassen, die in die Strukturen der NS-Diktatur verstrickt gewesen sein könnten.

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Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen:

13

Nein-Stimmen:

0

Enthaltungen:

0

 

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Anlagen zur Vorlage