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ALLRIS - Auszug

17.11.2022 - 10 Bericht der Verwaltung

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Wortprotokoll

 

Aktuelles zur Corona-Lage

Professor Ott teilt mit, dass er auf Wunsch der Vorsitzenden wieder regelmäßig einen kurzen Sachstand zur Corona-Situation im Kreis geben wird.

Die allgemeinen Inzidenzzahlen im Kreis sind – dem bundesweiten Trend folgend – derzeit wieder fallend. Die Inzidenz im Kreisgebiet beträgt aktuell 238/100.000 EW (Stand 15.11.2022) und befindet sich damit im Mittelfeld aller Kreise in Schleswig-Holstein. Die sog. Hospitalisierungsrate, also die Anzahl derer, die sich mit oder an Corona erkrankt in stationärer Behandlung befinden, beträgt 7,6/100.000 EW (Stand 15.11.2022). Die imland Klinik ist – wie andere Klinken auch - derzeit mit 60 Patientinnen und Patienten und einem hohen Krankenstand belastet, was zu Versorgungsengpässen in einigen Bereichen führen kann. Zusätzlich hat in dieser Saison die Grippewelle ungewöhnlich früh begonnen, was zu einer zusätzlichen Belastung des Gesundheitssystems führt.

Im Kreis und in Schleswig-Holstein dominiert weiterhin die BA.5-Variante. Bundesweit und damit auch im Kreis treten vermehrt neue Varianten auf, darunter vornehmlich die BQ1.1-Variante („Zerberus“), die sich von der BA.5-Variante ableitet. Nach aktuellen Erkenntnissen ist die neue Variante vergleichbar mit BA.5, die Krankheitslast ist nicht höher. Ob und inwieweit sich die Variante flächendeckend durchsetzt und ob sich eine neue Welle von Infektionen bildet, ist derzeit noch nicht absehbar.

Der Immunschutz in der Kreisbevölkerung ist aufgrund hoher Impfquoten und natürlicher Immunität nach Infektion nach wie vor sehr gut. Schwere Verläufe, insbesondere solche mit Intensiv-Pflicht und Beatmung, sind sehr selten geworden. Eine Corona-bedingte Übersterblichkeit ist nicht nachzuweisen.

 

Das Impfangebot in Schleswig-Holstein basiert momentan noch auf 3 Säulen: (1) Impfzentren; (2) niedergelassene Ärzte (v.a. Hausärzte); (3) Apotheken. Das Land wird die Impfaktivitäten ab dem 01.01.2023 auf 7 sog. Schwerpunktstellen konzentrieren. Nach Aussage des Landes wurde die Auslastung der Impfzentren als zentrales Auswahlkriterium gewählt. Erreichbarkeit und Organisationsaspekte wurden leider nicht berücksichtigt. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Entscheidung und fehlender Abstimmung mit den Kreisen war eine Einflussnahme nicht mehr möglich. Da die Impfstelle in Büdelsdorf nicht zu den Schwerpunktimpfstellen zählt, wird die Impfstelle des Kreises in Büdelsdorf zum 31.12.2022 geschlossen. Bis zur Schließung wird das Impfangebot für Corona-Impfungen aufrechterhalten, ergänzt wird das Angebot durch Grippeschutzimpfungen.

Das Angebot an Teststellen im Kreisgebiet ist deutlich zurückgegangen. Aktuell sind noch etwa 30 Teststellen verzeichnet, die meisten davon im Bereich der größeren Städte/Gemeinden (Rendsburg, Eckernförde, Gettorf, Hohenwestedt, Bordesholm u.a.). Aufgrund des Rückgangs der Nachfrage und geplanten Anpassungen im Bereich der Vergütungsstruktur (demnächst nur noch 8 € pro Test statt bisher 9,50 €) werden wohl weitere Testzentren schließen.

Die Landesregierung hat letzte Woche beschlossen, die Corona-Maßnahmen weiter zu lockern. Das betrifft im Wesentlichen die bereits seit längerer Zeit umstrittene Isolationspflicht. Weiterhin setzt sich die Landesregierung dafür ein, die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in eine Maskenempfehlung umzuwandeln. Die Landesverordnung ist gerade in Arbeit.

Das Corona-Management des Kreisgesundheitsamtes wird zum kommenden Jahr weiter zurückgefahren. Es ist geplant, die Verträge der wenigen noch verbliebenen Corona-Mitarbeiter auslaufen zu lassen. Das Datenmanagement ist weitgehend digitalisiert, die Verarbeitung auch größerer Datenmengen, zum Beispiel im Rahmen einer erneuten Infektionswelle, wäre damit problemlos möglich. Für Krisensituationen steht weiterhin die neu gegründete Fachgruppe „Gesundheitsprävention“ als sozusagen „stille Reserve“ zur Verfügung.

Projekt „Präventive Hausbesuche“

Das Projekt „Präventive Hausbesuche“ geht in die Umsetzungsphase. Das Stellen-besetzungsverfahren für die Stelle der Seniorenlotsin für die Gemeinde Hohenwestedt konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Frau Nadine Helpenstein wird ab 15.11.2022 mit 20 Std./wöchentlich ihre Arbeit aufnehmen.

Am 17.11.2022 findet ein erstes Kennenlerngespräch mit Frau Barth von der Nebenstelle des Pflegestützpunktes statt. Die erste Arbeitswoche soll Frau Helpenstein in Rendsburg verbringen, um die Eckpunkte für die neue Aufgabe abzustimmen.

Es ist vorgesehen, dass Frau Helpenstein in den Räumlichkeiten des Pflegestützpunktes in Hohenwestedt einen Arbeitsplatz erhält. Die technische Ausstattung wird von der Kreisverwaltung gestellt.

Ein erstes Gespräch mit dem Bürgermeister der Gemeinde Hohenwestedt, Herrn Butenschön, wird zeitnah stattfinden, um das weitere Vorgehen zu besprechen und das Projekt in der Gemeinde zu bewerben.

Vorstellung neuer Leiter FD 4.3 Gesundheitsdienste („Gesundheitsamt“)

Nach dem überraschenden Ausscheiden von Thomas Buchhold konnte die Leitung des Fachdienstes Gesundheitsdienste („Gesundheitsamt“) nachbesetzt werden. Die Auswahl ist auf Herrn Dennys Bornhöft gefallen. Herr Bornhöft ist 36 Jahre alt, Verwaltungswirt. Herr Bornhöft war von 2017 bis 2022 Landtagsabgeordneter für die Freien Demokraten (FDP) im schleswig-holsteinischen Landtag, von 2012 bis 2017 war er als Regierungsrat in der Hamburger Finanzbehörde tätig. Herrn Bornhöft wird seine Tätigkeit voraussichtlich zum 01.01.2023 aufnehmen.

Umstrukturierung Jugendärztlicher Dienst- Sachstand

Der Jugendärztliche Dienst war in die Kritik geraten, da aufgrund Corona bedingter Probleme die Quote bei den Schuleingangsuntersuchungen nur zu etwa 60% erfüllt werden konnte. Durch interne Umstrukturierungsmaßnahmen (u. a. Erweiterung der Untersuchungszeiten, Optimierung der Ablauforganisation, Auslagerung Corona    bedingter Tätigkeiten) werden wir die Untersuchungszahlen kurzfristig deutlich so steigern können, dass die Erfüllungsquote zukünftig wieder bei 100% liegen wird.

 

Fonds zur Abdeckung sozialer Härten

Frau Holm berichtet, dass ein Entwurf einer Richtlinie für einen Fonds zur Abdeckung sozialer Härten, insbesondere zur Abmilderung der Folgen gestiegener Energiepreise vorliegt. Das Land Schleswig-Holstein plant mit diesem Fonds Billigkeitsleistungen gemäß § 53 LHO zu gewähren mit dem Ziel, die Folgen der Energiekrise für einkommensschwache Haushalte abzumildern.

 

Der Richtlinienentwurf befindet sich noch im Anhörungsverfahren. Die Mittel sollen an die Kreise und kreisfreien Städte ausgekehrt werden, die – unter Einbehalt eines Vorwegabzuges für Verwaltungsaufwand –unmittelbar an bedürftige Personen und Einrichtungen ausgekehrt oder entsprechenden Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt werden. Für den Kreis Rendsburg-Eckernförde sind Mittel in Höhe von 424.300,-- Euro vorgesehen.

 

Nach dem Richtlinienentwurf  sollen die Mittel insbesondere für Maßnahmen zur Sicherstellung der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ausgekehrt (z.B. Essensausgabe an Bedürftige, Tagestreffs, Freizeitaktivitäten für Kinder) oder für Zuschüsse zum Kauf energiesparsamer Haushaltsgroßgeräte (z.B. Kühlschrank, Herd, Waschmaschine) eingesetzt werden.

 

Der Landkreistag hat in einer Vorbesprechung zwischen dem MSJFSIG und der SHLKT-Geschäftsstelle bereits darauf hingewiesen, dass zur Vermeidung von Anrechnungen auf gewährte Sozialleistungen nach dem SGB II, SGB XII oder Asylbewerberleistungsgesetz eine individuelle Beihilfe an bedürftige Personen rechtlich nicht darstellbar sei. Es wurde die Empfehlung ausgesprochen, die Mittel vor allem für niedrigschwellige Angebote im Rahmen institutioneller Förderung, ggf. auch für kommunale Angebote (Wärmestuben in Bibliotheken o. ä.) zu verwenden.