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ALLRIS - Auszug

26.04.2022 - 6 Aktuelles zur Ukraine-Situation

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Wortprotokoll

Die Vorsitzende begrüßt Herrn Ströh.

 

Herr Ströh berichtet, dass nach dem Beginn des Angriffskrieges am 24.02.2022 im Zeitraum vom 07.03.2022 bis 13.03.2022 der Aufbau eines Lagezentrums stattgefunden hat. Eine Telefonhotline und ein E-Mail-Postfach wurden über den Bürgerservice für alle Themen rund um die Problematik Ukraine (Wohnungsangebote, rechtliche Fragen, Leistungsfragen, Bereitstellung FAQs auf der Homepage usw.) umgehend eingerichtet.

 

Ebenfalls wurde eine „Drehscheibe“ in und um die Turnhalle der Berufsschule/Herrenstraße zur Aufnahme und Weiterverteilung von Schutzsuchenden aufgebaut. Der Aufbau erfolgte durch den Katastrophenschutz (DRK, Feuerwehr, Johanniter).

 

Am Montag, den 14.03.2022, hat es die erste Bundeszuweisung mit ca. 240 Personen und am Sonntag, den 20.03.2022, eine zweite große Zuweisung mit ca. 120 Personen gegeben.

 

Derzeit erfolgen nur noch Regelzuweisungen über die Landesunterkünfte und privat organisierte Unterbringungen.

 

Insgesamt sind bisher 1.416 geflüchtete Personen aus der Ukraine im Kreisgebiet angekommen, davon etwa 900 Erwachsene (ca. 700 Frauen) und 500 Kinder und Jugendliche. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge ist davon privat zugereist und untergebracht.

 

Die Prognose für das Kalenderjahr 2022 liegt bei ca. 3.800 Schutzsuchenden.

 

Derzeit noch vorhandene Unterbringungskapazitäten : 430

Weitere mittelfristig aktivierbare Unterbringungskapazitäten: 480

 

Als besonderes Merkmal des Kreises Rendsburg-Eckernförde gilt die direkte und sofortige Unterbringung der Schutzsuchenden in den Kommunen über die „Drehscheibe“ (Berufsschule, Turnhalle), so dass keine vorläufige zentrale Unterbringung in Sammelunterkünften bzw. Hallen erfolgt. Vorteil: Besseres Ankommen, Ruhe, schnellstmögliche Integrationsmöglichkeit.

 

Hier gilt auch ein großes Lob dem Engagement des Ehrenamtes (DRK, Johanniter, Feuerwehr).

 

Es findet eine gute lösungsorientierte und praxisbezogene Zusammenarbeit zwischen den Kommunen statt (Wohnraumbeschaffung, regelmäßiger Austausch, kurzfristige Abstimmungen). Auch das Engagement und die Bereitschaft, am Wochenende zu arbeiten, ist groß.

 

Weitere wichtige Punkte:

 

  • Einrichtung von 5 Sonderterminschleifen zur Bearbeitung und Registrierung von Schutzsuchenden aus der Ukraine – Terminangebot tgl. 12 Stunden über Mitarbeitende aus dem Haus – sehr große Hilfsbereitschaft (etwa 25 freiwillige Helferinnen und Helfer aus allen Fachbereichen des Kreishauses)

 

  • Aufbau eines Netzwerkes Dolmetscher (etwa 65 Personen), täglich hier vor Ort während der Terminangebote, durchgehende Betreuung. Dies erfolgt ehrenamtlich.

 

  • Aufruf über Flyer-Aktion – weitere Wohnungsangebote generiert                   Flyer / Checklisten über Homepage, ständig wachsendes Informationsangebot

 

  • Infoveranstaltungen in Rendsburg und Eckernförde für Helferkreise

 

Weitere Aussicht / Herausforderungen:

 

Die Zuzugszahlen sinken zurzeit, es kommen etwa 20 bis 30 Personen pro Woche. Die Lage ist im Moment etwas ruhiger. Ob es sich nur um eine Momentaufnahme oder zumindest mittelfristige Entwicklung handelt, ist schwer vorauszusehen.

 

Die Flüchtlinge suchen nach wie vor die Nähe zur Ukraine, in der Hoffnung auf Besserung (etwas ruhigere Situation in der Westukraine im Moment).

 

Hier aufgebaute Strukturen sollten aber unbedingt aktiviert bleiben da sich die Lage kurzfristig auch wieder verschlechtern kann.

 

Die Integration in Sprache, Schule und Beruf sind deshalb sehr wichtig.

 

Die Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Ströh für den ausführlichen Bericht und bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.