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ALLRIS - Auszug

09.09.2020 - 8 Bericht des KJR über die aktuelle Situation der...

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Wortprotokoll

Herr Hans- Joachim Krieger vom Kreisjugendring stellte seinem Bericht voran, dass er über die Herausforderungen in der Kinder- und Jugendarbeit in der Krisenzeit berichten möchte. Dazu gehört auch, die ergriffenen Maßnahmen des Landes auf praktische Umsetzbarkeit in der Jugendarbeit zu hinterfragen. 

Das Jahr 2020 begann zunächst mit der Bewilligung der Jugendpflegefahrten positiv. Durch die Pandemie ergaben sich dann aber zahlreiche Probleme. Die Ausgangssituation gestaltete sich so, dass keine Schule stattfand, die Freizeitmöglichkeiten stark eingeschränkt waren und die Änderungen im Familienalltag (keine Auszeiten, räumliche Enge) bewältigt werden mussten.

Unter diesen Aspekten ergaben sich notwendige Änderungen in der Arbeitsweise des Kreisjugendrings.

So konnten z.B. die Jugendsammlungen von Haus zu Haus zur Einwerbung finanzieller Mittel nicht in gewohnter Weise durchgeführt werden. Die geplanten Jugendfahrten mussten abgesagt werden, wodurch Stornogebühren entstanden. Die Antragstellungen für die Kostenübernahme der Gebühren mussten sehr kurzfristig erfolgen.

Zusätzlich wurde die Arbeit des Kreisjugendrings dadurch erschwert, dass durch das Land keine klaren, rechtzeitigen und verbindlichen Aussagen zu coronabedingt erforderlichen Einschränkungen getroffen wurden. 

Bis kurz vor den Sommerferien gab es trotz Nachfragen keine Regelung für die Ferienfahrten. Mit der dann erlassenen Verordnung erfolgte die Festlegung von zunächst 5 Teilnehmenden einschließlich Betreuungspersonal. In dieser Gruppengröße war die Organisation von Ferienfahrten nicht umsetzbar. Später durften Freizeitfahrten mit 15 Teilnehmenden stattfinden. Durch den Kreisjugendring konnte daraufhin eine Fahrt mit Kindern und Jugendlichen aus überwiegend sozial benachteiligten Familien organisiert werden. Es ist bedauerlich, dass auf Grund der Kurzfristigkeit nur ein Bruchteil der bereitgestellten Mittel für Jugendfahrten abgerufen werden konnte. Teilweise stand auch nicht ausreichend ehrenamtliches geschultes Betreuungspersonal zur Verfügung, um mehrtägige Fahrten abdecken zu können.

Die Juleica- Nachweise für Jugendgruppenleiterinnen und -leiter wurden aber unbürokratisch verlängert und es finden weiterhin Grundkurse und Fortbildungen statt. Das trägt zur Qualitätssicherung der Kinder- und Jugendarbeit bei.

In der Praxis erwies es sich auch als problematisch gerade Kindern mit Migrationshintergrund zu vermitteln, dass sie die Jugendeinrichtung nicht besuchen können, wenn die zulässige Gruppengröße erreicht ist. Hier blieb leider bei einigen der Beigeschmack "weggeschickt" worden zu sein und somit nicht erwünscht zu sein.

Abschließend formulierte Herr Krieger den Wunsch an die Politik, dass in Pandemiezeiten klare und rechtzeitige Regelungen getroffen werden. Das Gesundheitsamt des Kreises könnte Beratungen zu passgenauen Hygienekonzepten anbieten.

Frau Nielsen bedankte sich bei Herrn Krieger und den Mitarbeitenden des Kreisjugendrings für die geleistete Arbeit und das ehrenamtliche Engagement. Diesem Dank schlossen sich die Ausschussmitglieder an.