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ALLRIS - Auszug

15.09.2016 - 3 Erfahrungsbericht der Praxis ohne Grenzen über ...

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Wortprotokoll

Der Vorsitzende begrüßt Dr. Diestelkamp und Frau Meyn vom Leitungsteam der Praxis ohne Grenzen, die in der heutigen Sitzung über das Projekt „Kontrazeption“ berichten.

 

Herr Dr. Diestelkamp berichtet, dass Anfang 2015 Gespräche mit Gynäkologen, Beratungsstellen und Sozialen Diensten stattfanden. Hier wurde ein großer Bedarf besteht, zumal 50 % der Sozialleistungsbezieher des Kreises in Rendsburg leben.

Am 01.07.2015 begann eine räumliche Einschränkung auf die Stadt Rendsburg und die umliegenden Ämter, das Angebot wurde auf Sterilisation, Spiralen, 3-Monats-spritzen und Hormonimplantate beschränkt. Nach der Zusage der finanziellen Unterstützung durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde sowie nach Auswertung der Zahlen der ersten sechs Monate wurde das Projekt erweitert: Seit dem 01.01.2016 gilt das Angebot für das gesamte Kreisgebiet Rendsburg-Eckernförde, das Angebot wurde um die „Pille“ erweitert, so dass das Angebot nun alle empfängnisverhütenden Maßnahmen umfasst.

 

Frau Meyn gibt einen Überblick über das finanzierte Angebot im 2. Halbjahr 2015:

-          1 x Hormonimplantat

-          7 x 3-Monatsspritzen

-          1 x Sterilisation

-          4 x Spirale

 

Im Zeitraum von Januar bis August 2016 wurden folgende Angebote finanziert:

-          8 x 3-Monatsspritzen

-          14 x die „Pille“

-          26 x Spiralen

-          9 Sterilisationen (davon zwei Männer)

 

Frau Meyn erläutert, dass es sehr erfreulich ist, dass überwiegend nachhaltig wirkende Maßnahmen nachgefragt werden, wie z. B. Sterilisation und die Spirale. In diesem Jahr fiel die Zunahme der Inanspruchnahme durch Flüchtlinge auf, die ca.

50 % der Maßnahmen betreffen.

Sowohl Deutsche-, als auch Flüchtlingsfrauen wollen oft wegen der ungewissen Lebenssituation/Familiensituation vorerst keine weiteren Kinder.

 

Herr Dr. Diestelkamp hat die Zahlen mit denen aus Flensburg verglichen und festgestellt, dass in Rendsburg bereits nach sieben Monaten die gleiche Anzahl von Spiralen und Sterilisationen erreicht wurde wie in Flensburg in einem ganzen Jahr.

 

Weiterhin erläutert Herr Dr. Diestelkamp, dass das Engagement der Praxis ohne Grenzen außerhalb des Projekts „Kontrazeption“ groß ist und weist darauf hin, dass auch anderen Frauen in Not geholfen wird, z. B. durch Kostenübernahme einer Kaiserschnittsentbindung; Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen in besonderen Fällen, Kostenübernahme einer Schwangerschaftsvorsorge sowie die Kostenübernahme für die Geburt.

 

Dies ist nur ein Teil der Aktivitäten der Praxis ohne Grenzen, die Hauptaufgabe ist nach wie vor die Betreuung von Patienten ohne Krankenversicherung.

 

Herr Dr. Diestelkamp und Frau Meyn bedanken sich beim Ausschuss für die Unterstützung des Projekts „Kontrazeption“, und merken an,  dass ohne diese finanzielle Unterstützung das Projekt nicht fortzusetzen wäre.